Manche ältere Menschen wurden während des Lockdowns in der Öffentlichkeit von jüngeren Personen angefeindet.
Doch nun kam es am Samstagnachmittag vor der Coop-Filiale in Stäfa ZH zu einem heftigen Streit zwischen zwei älteren Frauen. Dabei wird die 70-jährige Getrud Legler von einer etwa 80-Jährigen beschimpft und angespuckt, wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet.
«Ich konnte zum Glück gerade noch mein Gesicht wegdrehen»
Am Samstag gegen 14 Uhr verliess Legler die Filiale. Sie sah eine etwa 80-jährige Frau vor den Blumen sitzen. Das habe es für andere Kunden nicht ganz einfach gemacht, etwa zur Blumenerde zu gelangen, habe sie sich gedacht. Ohne etwas zu sagen, sei sie an der Frau vorbei zu ihrem Velo gegangen.
Doch die sitzende Rentnerin sei aufgesprungen und habe Legler angeschnauzt. Sie würde den nötigen Abstand zum Schutz vor dem Coronavirus nicht einhalten. «Sie hat sie mich am Arm zu sich gezogen bis sich unsere Nasen berührten», erzählt Legler.
Es folgte ein Disput, währenddessen die Rüpel-Rentnerin droht, die Luft von Leglers Velopneus herauszulassen. Kurz darauf spuckt sie Legler an! Doch diese reagiert schnell: «Ich konnte zum Glück gerade noch mein Gesicht wegdrehen», sagt sie zur «Zürichsee-Zeitung». Danach kommt ein älterer Mann zur 80-Jährigen Frau und faucht Legler an, dass diese jetzt sofort verschwinden solle. Sie habe danach am ganzen Körper gezittert, erzählt die Seniorin.
Enkelin sucht auf Facebook nach Zeugen
Bisher wurde keine Anzeige erstattet. Die Gemeindepolizei von Stäfa habe nur über Facebook vom Vorfall gehört, wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt. Dort sucht die Enkelin von Legler nach Zeugen. Zwar konnte ihre Grossmutter die ältere Dame gut beschreiben, und der Beitrag wurde bereits über 40 Mal geteilt. Aber: Bisher hätte sich niemand mit Hinweisen gemeldet.
Die beiden hoffen, dass sich das nun ändert und sie von jemandem hört, der den Vorfall beobachtet hat. Legler dazu: «Es waren mehrere Personen anwesend, aber es schauen heutzutage halt alle weg.» (sib)