Emina und ihre Schlägerfreundinnen
So schön, so brutal!

Zusammen mit Freundinnen pöbelt Emina eine Brasilianerin an, schlagen auf sie ein. Sie prügeln die 18-Jährige spitalreif. Dann klickten die Handschellen.
Publiziert: 25.05.2012 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2018 um 05:07 Uhr
Emina (links) und Mirusa (mitte) wurden nach dem Überfall festgenommen. Sara (rechts) gehört zur Clique, war am Freitag aber nicht dabei.
Foto: ZVG
Von Beat Michel und Michael Scharenberg

Im Internet posiert sie stolz mit einem Schlagring. Emina C.* (18) aus Wetzikon ZH.

Am Dienstag wurde die KV-Stiftin verhaftet. Sie hatte am Wochenende in der Bahnhofunterführung eine Brasilianerin angegriffen und verprügelt.

«Ich stand gerade beim Kiosk, als ich lautes Frauen­geschrei aus der Unterführung ­hörte», so ein Augenzeuge. Er vermutet einen Zickenkrieg, eine harmlose Streiterei.

Doch Emina pöbelt zusammen mit ihren Kolleginnen Mirusa S.* (19), und Melanie L.* (18) eine Brasilianerin an. Sie beschimpfen ihr Opfer, Caterine S.* (18), wegen seiner Hautfarbe und verfolgen es. 

Eigentlich wollten die jungen Frauen zur Chilbi in Rüti ZH. Aber unterwegs kommt es zur Prügel-Attacke. Ihr Opfer haben sie noch nie zuvor gesehen.

«Da flogen die Fetzen. Drei Frauen schlugen richtig auf die andere ein», so der Zeuge. Selbst als die Brasilianerin auf der Treppe liegen bleibt, kicken  die Mädchen weiter auf sie ein.

«Ich wollte eingreifen, da kam mir ein junger Mann zuvor und riss Emina am Arm weg. Dann liefen die Angreiferinnen davon. Das Opfer blutete aus dem Mund.»

Die Brasilianerin muss ins Spital gebracht werden. Die Schläger-Girls (zwei Schweizerinnen, eine Bosnierin und eine Mazedonierin) werden vier Tage später festgenommen. Mittlerweile ist die ganze Gang wieder auf freiem Fuss.

«Ein Strafbefehl wegen Angriff und Rassendiskriminierung wurde bereits erlassen», teilt die zuständige Staatsanwaltschaft mit.

«Meine Tochter war sicher nicht die Hauptfigur bei der Schlägerei», sagt Melanies Mutter. «Sie wurde selber einmal von Emina verprügelt, musste mit einer Gehirnerschütterung ins Spital.» Trotzdem sei sie jetzt abends mit Emina unterwegs. «Ich habe sie immer wieder gewarnt, sich nicht mit ihr abzugeben. Aber sie hört nicht auf mich», so Melanies Mutter.

* Namen der Redaktion bekannt

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