Neuer Paukenschlag im Prozess der Peinlichkeiten gegen Adeline-Killer Fabrice Anthamatten (42): Die Genfer Berufungskammer hiess einen Antrag der Verteidiger des Mörders gut und setzte die Richter ab. Damit muss die Verhandlung noch einmal von vorn beginnen.
Die Eltern von Adeline, Esther (66) und Jean-Claude Morel (73), wurden vom Entscheid überrumpelt. «Wir und auch unser Anwalt waren nicht informiert. Wir haben alle erst heute Morgen davon aus den Medien erfahren», sagt Adelines Vater zu BLICK. «Dieser Entscheid ist lamentabel. Er verlängert nur unser Leiden.»
Adelines Eltern gehen seit der Ermordung ihrer Tochter im September 2013 durch die Hölle. «Auch vom Tod unserer Tochter wurden wir nicht von offizieller Seite informiert. Unser Neffe, der in Italien in den Ferien war, sah die Meldung in Online-Medien und rief uns dann sofort an.»
Eklat schon im letzten Herbst
Der Prozess gegen Anthamatten endete im letzten Oktober mit einem Eklat und wurde nach vier Tagen abgebrochen. Grund: Ein drittes Gutachten über die Psyche des Mörders sollte eingeholt werden.
Das Gericht unter dem Vorsitz von Anne-Isabelle Jeandin Potenza erklärte, das bereits vorliegende Gutachten zweier französischer Psychiater sei zu schnell erstellt worden. Die Verteidiger von Anthamatten hatten argumentiert, das Gericht sei voreingenommen und habe sich gegen den Angeklagten gestellt.
Neues Gutachter-Duo
Erst vor wenigen Wochen waren für das dritte Gutachten zwei neue Gutachter aus Kanada ernannt worden. «Alle Parteien stimmten dem Duo zu», sagt Jean-Claude Morel. «Die neuen Experten hätten drei Monate Zeit gehabt, ein neues Gutachten zu erstellen. Wir dachten, dass es jetzt endlich vorwärtsgeht. Das ist jetzt aber auch in Frage gestellt.»