Seine Nachtschicht in einem Sicherheitsdienst war gerade fertig, als sich R. G. (25) aus Zürich Altstetten vor zwei Wochen einen Tee gönnte. Erschöpft trank er im Geschäft eine Tasse «Tea Forest Fruit»-Tee. Doch als er ihn austrank, entdeckte er etwas Seltsames im Beutel.
«Mir fiel auf, dass sich da etwas bewegte», sagte G. zu BLICK, «doch leider erst, als ich den Tee schon getrunken hatte.» Und tatsächlich: Als er den Beutel öffnete, entdeckt er eine Made (BLICK berichtete).
G. brachte den Beutel auf die Redaktion – samt Made. BLICK schickte darauf den Beutel an Unilever, dem Mutterkonzern von Lipton. Dieser versprach damals: «Wir nehmen die Beschwerde des Verbrauchers sehr ernst und werden den Fall natürlich umgehend unserer Qualitätssicherung zur Prüfung übergeben.»
Es war eine Dörrobstmotte
Zwei Wochen später ist das Resultat bekannt. Fakt ist: Es war tatsächlich eine Made. Und zwar eine Larve der Indian Meal Moth, der Dörrobstmotte Plodia interpunctella Hübner, wie Unilever mitteilt.
Fakt ist auch, dass die Made erst im Geschäft von G. in den Beutel gelangte. Unilever schreibt: «Herr Prof. Ignatowicz, Entomologe in Warschau, hat anhand des Zustandes des Tees bestimmen können, dass die Larve zum Zeitpunkt der Reklamation erst wenige Tage alt gewesen sein kann.»
Da die Dörrobstmotte rund acht bis zehn Tage nach der Eiablage schlüpfen, heisst das, dass die Eier rund 14 Tage bevor G. die Made entdeckte, in den Teebeutel gelegt wurden. Den Tee hatte der Zürcher aber bereits mehrere Wochen zuvor gekauft.
Gesamte Lieferkette überprüft - keine Made gefunden
Unilever folgt daraus: «Der Larvenbefall des Produktes ist weder während der Produktion in unserem (polnischen) Herstellwerk, noch bei der Lagerung oder Distribution bei uns, bzw. unserem Handelspartner, geschehen. Auch die verwendeten Rohwaren können demnach nicht betroffen sein.»
Trotzdem hat Unilever laut Medienmitteilung die gesamte Lieferkette, Rückstellungsmuster, Lager sowie Lieferanten umfassend überprüft. Gefunden wurde nichts. (sas)