«Wäre das ein Thai-Tempel, wäre da nicht mein Logo drauf! Ich bin ja kein Gott!»
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Ueli Anliker wehrt sich:«Wäre das ein Thai-Tempel, wäre da nicht mein Logo drauf!»

Zoff wegen Thai-Tempel – Besitzer Ueli Anliker wehrt sich
Millionär provoziert Nachbarn in Trimbach SO jetzt mit nackten Puppen

Der Selfmade-Millionär Ueli Anliker hat Ärger mit seiner Wohngemeinde. Grund für den Streit: Ein illegal erstellter Glaspavillon, der einem Thai-Tempel ähnlich sieht. Anliker wähnt den wahren Grund des Unmuts jedoch woanders.
Publiziert: 13.04.2021 um 18:49 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2021 um 13:41 Uhr
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Stolz präsentiert Ueli Anliker (63) seinen Glaspavillon, der als Garage für Motorrad und Velos errichtet wurde.
Foto: STEFAN BOHRER

Die Villa in Trimbach SO ist schon von weitem zu sehen: Sie ist leuchtend orange, neben ihr wehen die Schweizer und die thailändische Flagge im Wind, umgeben von einem hohen weissen Zaun. Seit 2018 lebt der Auto-Tuner Ueli Anliker (63) mit Ehefrau Duang und den zwei gemeinsamen Kleinkindern hier, in seinem selbst ernannten «Schloss Hegiberg».

Im Garten sticht ein Glaspavillon mit golden verziertem Dach hervor. Er erinnert an einen buddhistischen Tempel in Kleinformat – sorgt in der Nachbarschaft aber für grossen Ärger.

Das Problem: Der Pavillon ist bis heute nicht bewilligt worden. Der Familie sollte er eigentlich nur als Garage für die Zweiräder dienen. Die asiatische Optik passt den Anwohnern aber gar nicht.

Reaktion: Nackte Schaufensterpuppen

Auf die Kritik aus der Nachbarschaft reagiert Anliker gezielt provokant: Seinen Garten schmücken jetzt nackte Schaufensterpuppen – die meisten sind immerhin orange bemalt. Bei einer Puppe hat er den Mittelfinger blau markiert: «Leckt mich doch», lautet damit seine Botschaft.

Vor drei Jahren hatte Anliker das Baugesuch für den Pavillon eingereicht. Doch die Bürgergemeinde wollte nicht unterzeichnen. Es folgte ein juristisches Hin und Her – ohne Einigung.

Doch was Anliker will, das bekommt er: Im Herbst 2020 reisst ihm der Geduldsfaden und er setzt sein Bauvorhaben in die Tat um.

«Dem Oberkatholik passts aus religiösen Gründen nicht»

Die Reaktion: Eine Sammeleinsprache der Nachbarschaft, unterschrieben von 15 Personen. Initiiert habe diese Aktion sein Nachbar, der «Oberkatholik», so Anliker: «Und zwar, weil ihm die Optik des Glaspavillons aus religiösen Gründen nicht passt.»

Im Schreiben an das Bauamt heisst es, der Millionär täte alles, um «aus dem beschaulichen Wohnquartier herauszustechen». Der Pavillon sehe wie ein buddhistischer Glaubensbau aus.

Das findet Anliker absurd: «Wenn das ein Thai-Tempel wäre, dann stünde da nicht mein Logo drauf! Ich bin ja kein Gott!» Dass die Anwohner Einsprache erhoben haben, nervt ihn: «Niemand hat vorher das Gespräch gesucht.»

«Anliker wäre besser in Winznau geblieben»

Die Gründe aus der Sammeleinsprache seien nur vorgeschoben. Wirklich aufregen würde die Anwohner doch etwas ganz anderes: «Es stört sie, dass meine Frau auch Eigentümerin unseres Schlosses ist», sagt Anliker, der seit über 20 Jahren mit der Thailänderin verheiratet ist.

Von der millionenschweren Familie genervt ist auch der Trimbacher SVP-Gemeinderat Dieter Altherr (64). Laut «20 Minuten» sagt er: «Anliker wäre besser in Winznau geblieben, wo er hergekommen ist.»

«Alle sind dann eingeladen, ausser die Bünzlis»

Diese Aussage findet der Betroffene inakzeptabel: «So etwas ist diffamierend, ich werde eine Strafanzeige einreichen und erwarte eine öffentliche Entschuldigung.»

Trotzdem: Wie gehts weiter? Nun müsse das Bauamt entscheiden, ob die Einsprachen abgelehnt würden. Und davon ist Anliker überzeugt: «Die Einsprache dieser 15 Anwohner hat weder Hand noch Fuss und müsste abgelehnt werden.»

Sobald er die Bewilligung bekomme, würde er auf seinem Anwesen mit gratis Kaffee und Kuchen feiern, verspricht der Millionär: «Alle sind dann eingeladen, ausser die Bünzlis natürlich.» (une)

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