Eine Steinlawine riss Oliviero Bellinzani († 59) in die Tiefe
Der einbeinige Bergsteiger ist tot

Man nannte ihn den Mann mit den Flügeln. Oliviero Bellinzani († 59) stürmte über 1000 Gipfel – mit nur einem Bein. Am Freitag stürzt der Angestellte aus Luino (I) in den Tod.
Publiziert: 26.08.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:22 Uhr
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Über 1000 Gipfel stürmte Oliviero Bellinzani auf einem Bein.
Foto: ZVG
Von Myrte Müller

Der Bergsteiger will auf das Grauhorn, als sich gegen 14.30 Uhr im Bleniotal TI ein Steinschlag löst und den Italiener 300 Meter in die Tiefe reisst. Der Einbeinige ist auf der Stelle tot. Sein Begleiter alarmiert die Tessiner Kantonspolizei. Doch Notarzt und Rega können nur noch den leblosen Körper bergen.

Mit Bellinzanis Tod endet ein tapferes Leben. 1977 verliert er bei einem Töffunfall sein linkes Bein. «Ich war 21 und glaubte trotzdem an meine Zukunft», sagte Bellinzani zu diesem Schicksalsschlag. Er beginnt mit dem Alpinismus, erklettert ohne Prothese über 4000 Meter hohe Gipfel: Matterhorn, Mont Blanc, Dufourspitze. Die Schweizer Berge kannte er aus dem Effeff: «Suchen, Entdecken, neue Emotionen. Das bedeutet Leben für mich. Je schwieriger der Anstieg, desto schöner das Erlebnis.»

Jetzt fliegt der Mann mit den Flügeln nur in den Herzen seiner Lieben. «Der Wind hat Vater fortgenommen», schreibt Tochter Xania auf Facebook. «Uns bleiben seine Träume und die Lebenslust, die er uns geschenkt hat.»

Gefährliches Wandern

Davos GR – Sonne und Hitze sind nicht immer ideal zum Wandern. Der Permafrost taut, die Erde bröckelt. Seit Juni wurden mehrere grössere Felsstürze gemeldet, auch unweit der Routen zu bekannten Gipfeln. So warnt das Institut für Schnee- und Lawinenforschung: Auf Steinschlag können Felsstürze folgen. Es rät, sich über alpine Wanderwege zu informieren und Sperrungen sowie Wegumleitungen zu beachten. Zudem weist es darauf hin, dass zurzeit Touren über Grate sicherer sind als über Bergflanken.

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