Carolina (47) und Walter Schäfer (51) sowie ihre Tochter Elisa (11) aus Ziefen BL mussten im Oktober 2016 beim Wandern im österreichischen Montafon zusehen, wie ihre Tochter Nicole (†14) in den Tod stürzte. Ein Holzgeländer brach ein, als Nicole einem Paar mit Hund Platz machte und sich daran festhielt.
Der Freispruch für zwei Gemeindeangestellte, die sich um die Geländer hätten kümmern sollen, traf die Eltern schwer (BLICK berichtete). «Dabei war die oberste Latte des Geländers ja morsch und von Pilz befallen», sagt Nicoles Mutter. Für Nicoles Eltern entstanden zudem hohe Kosten, auch Schmerzensgeld gabs keins.
Zudem vermissten sie zum Todestag ein Kärtli der Anteilnahme von der Gemeinde. Der Gipfel für sie: «Wir durften bisher nicht einmal einen Gedenkstein an der Unfallstelle aufstellen. Laut der Gemeinde wegen des laufenden Verfahrens.»
Lawinengefahr sei zu gross
BLICK hakte deshalb beim zuständigen Bürgermeister Thomas Zudrell nach. Doch dieser sagt weder zum Freispruch noch zu den Kosten oder einem Schmerzensgeld etwas. «Solange die Angelegenheit nicht in Rechtskraft ist, gebe ich dazu keine Stellungnahme ab.»
Zudrell bestreitet aber, dass die Familie keinen Gedenkstein an der Unfallstelle errichten dürfe. «Wir haben der Familie versprochen, dass dies die Gemeinde macht.» Vom ganzen letzten Sommer, wo ein Gedenkstein hätte aufgestellt werden können, spricht der Bürgermeister nicht. Er sagt nur, dass dies im Winter nicht möglich sei – wegen der Lawinengefahr.
Hingegen zählt der Bürgermeister auf, dass man seit dem Unfall mehrmals Kontakt mit der Familie gehabt habe: nach dem Unfall, bei einem für die Familie vor Ort organisierten Trauergottesdienst und an der Beerdigung in Ziefen. Unter anderem sei eine Beileidskarte bei der Beerdigung hinterlegt worden.
Bürgermeister macht Versprechen
Immerhin, der Bürgermeister verspricht gegenüber BLICK: Das Aufstellen eines Gedenksteins «wird im Frühsommer 2018 ausgeführt». Für die Eltern sind dies «gute Nachrichten».
Dennoch wollen die Eltern – falls sie sich wegen der Kosten mit der Gemeinde nicht finden würden – zivilrechtlich darum kämpfen. Walter Schäfer: «Wir hoffen aber immer noch, dass die Vorarlberger Gemeinde einlenkt und wir uns in einem Vergleich einig werden. Damit wir irgendwann einen Abschluss finden.»