Helis und Ambulanzen holten am Donnerstagabend 50 Rekruten bei der Kaserne in Jassbach BE ab – sie litten an Durchfall und Erbrechen. Einige traf es so heftig, dass sie in Ohnmacht fielen. Die Kaserne wurde unter Quarantäne gestellt. Die Armee konnte Freitag früh beruhigen: Alle Rekruten seien wieder wohlauf, fast alle konnten zurück zur Truppe und später ins Wochenende entlassen werden. Nur einer muss noch zur Beobachtung im Spital bleiben.
Erst Jassbach BE, dann Bière VD
Weitere Durchfall- und Brech-Probleme gab es gleichzeitig in der Kaserne in Bière VD: 70 Rekruten hatten am Freitag enorme Beeinträchtigungen. Zu BLICK sagt ein Rekrut: «Bis auf vier Soldaten ist der ganze Zug erkrankt. Mich erwischte es gegen 4 Uhr morgens!» Immerhin: Den meisten ging es gut genug, um normal am Rekrutenprogramm teilzunehmen. Nur drei Rekruten mussten ins Krankenlager.
In beiden Fällen untersucht das Lebensmittelinspektorat den Fall. Armee-Sprecher Daniel Reist: «Zwischen den Fällen gibt es keinen Zusammenhang.»
Salat und Poulet unter Verdacht
Aus der Kaserne in Jassbach erreichten die BLICK-Redaktion Berichte, dass verdorbenes Poulet schuld sei. Ein BLICK-Leserreporter dazu: «Es gab kaltes Poulet zum Mittagessen, das nicht mehr gut war.» Laut Reist ist der Grund noch nicht ermittelt: «Es könnte alles Mögliche gewesen sein.»
Zur Ursache in Bière weiss der Armeesprecher dagegen schon mehr: «Es deutet alles auf ein Lebensmittel hin, das zu warm hatte. Es war etwas Salatartiges, das kalt zubereitet und mit Sauce serviert wird. Da vermehren sich die Bakterien ja manchmal rasant.»
Speisen werden professionell zubereitet
Die Mahlzeiten würden in beiden Kasernen in einer Industrieküche zubereitet – von Rekruten, die im zivilen Leben meist Profiköche sind. «Sie werden von einem fest angestellten Leiter Verpflegungszentrum überwacht und arbeiten zudem unter einem Küchenchef», sagt Reist. Er beteuert: «Die Hygienevorschriften sind dieselben wie in Restaurants und Hotels und entsprechen dem Lebensmittelgesetz.»