Von allen exotischen Fischarten ist etwas dabei: «Amerikanische Sonnenbarsche schwimmen beinahe in der ganzen Schweiz, asiatische Blaubandbärblinge tummeln sich in Rhein und Thur und Katzenwelse im Weiher bei Neftenbach ZH», sagt Biologe Andreas Hertig gegenüber der «NZZ». Auch einen Koi habe er schon im Zürichsee gesehen.
«Tierhalter setzen ihre Zierfische immer wieder aus, besonders in der Ferienzeit – aus Überdruss oder falsch verstandener Tierliebe», sagt der Biologe.
Sogar vermehrungsfreudige Schwarzmeergrundeln schwimmen in unseren Gewässern und seien nun bis zum Rheinhafen Basel gelangt. «Die fressen so ziemlich alles zusammen, was vorhanden ist, und beeinflussen die Tierwelt massiv.»
Auch typische Aquariumsfische wie Guppys oder Diskusfische überleben diesen Sommer. «Doch schon lange vor dem Winter ist Schluss, denn spätestens wenn die Wassertemperatur unter 20 Grad fällt, sterben die Tropenfische ab», sagt Hertig.
Trotzdem gäbe es Exoten, die auch in der Lage seien, den Winter zu überleben, wie etwa Goldfische oder Sonnenbarsche. In kleinen Gewässern können diese aber ein Problem darstellen – Goldfische wüten oft unter Kaulquappen, bis der Froschbestand in Not gerät. In den grossen Schweizer Seen sei derzeit aber noch kein Problem auszumachen, sagt Hertig.
Auch ein anderer Exot, den wir meist nur von den Ferien kennen, lebt in unseren Gewässern: Die Qualle. Diesen Sommer könnte es gar eine Quallenblüte geben. Gefährlich seien die Tiere aber nicht. (mrb)