Drei Schweizerinnen liessen sich in Deutschland für 8000 Franken zu Humor-Trainern ausbilden
Diplomiert lustig

Zertifizierter Humor-Trainer? Kein Witz, das gibt es! In Konstanz kann man das lernen. Dieses Jahr haben sechs Trainer ihre Ausbildung beendet. Drei davon kommen aus der Schweiz. BLICK hat die lustigen Damen getroffen.
Publiziert: 17.02.2018 um 21:53 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 01:55 Uhr
«Humor ist erlernbar»
1:33
Absolventinnen der HumorKom in Konstanz:«Humor ist erlernbar»
Johannes Hillig

Viele halten sich dafür, aber nur wenige sind es tatsächlich: witzig! Es ist nicht so einfach, mal eben einen lockeren Spruch auf Lager zu haben – oder gekonnt eine lustige Geschichte erzählen. Aber: Humor ist lernbar. Zum Beispiel am Trainingsinstitut HumorKom in Konstanz (D). Zwei Jahre lang wird dort gelacht und gebüffelt, dann gibt es sogar ein echtes Zertifikat: geprüfter Humor-Trainer. 

Auch die Schweizerinnen Claudia Könz (41), Barbara Stauffer (45) und Doris Detter-Ehrle (55) gingen ins Witz-Camp. Das Trio hat Mitte Januar die Abschlussprüfung bestanden. Ergebnis: Sind nun amtlich witzig. Kostenpunkt für die exotische Weiterbildung: rund 8000 Franken. 

Haben ein feines Näschen für Humor (v. l.): Doris Detter-Ehrle, Barbara Stauffer und Claudia Könz.
Foto: STEFAN BOHRER

Humor lernen ist Knochenarbeit

Auch wenn die Ausbildung sich Humor-Trainer nennt, steckt dahinter zwei Jahre lernen. «Es war Knochenarbeit», sagt Claudia Könz aus Obfelden ZH zu BLICK. «Man geht an seine Grenzen. Es war anstrengend und aufregend.»

Alle sechs Wochen paukten die Spassvögel vier Tage lang Humor-Theorie und Humor-Geschichte. Manche mussten sich dafür sogar Ferien nehmen – in der Schweiz wird so ein Kurs noch nicht angeboten.

Als Humor-Trainer muss man nicht nur viel wissen, sondern auch selbst in Aktion treten. Die Teilnehmer müssen bei verschiedenen Aufgaben über ihren eigenen Schatten springen – denn Humor heisst auch den Alltag auf den Kopf zu stellen.

Humor bedeutet, den Alltag auf den Kopf zu stellen. Querdenken, die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten. Wieso also nicht einmal den BLICK verkehrt herum lesen.
Foto: Stefan Bohrer

Claudia Könz erinnert sich: «Eine lief im Konstanzer Einkaufszentrum Lago eine Rolltreppe auf der falschen Seite nach oben, bis die Security kam. Meine Aufgabe war es mit einer gelben Quietsche-Ente auf der Hand Passanten anzusprechen und zu fragen: Wo ist denn der nächste Brunnen? Meine Ente würde so gerne schwimmen lernen.»

Die Reaktionen auf die Spass-Attacken sind unterschiedlich. Manche laufen davon oder machen nur grosse Augen, andere lachen über die Aktionen. 

Den Schweizern fehlt es an Humor

«Es war nicht immer einfach, aber wir sind daran gewachsen», sagt Barbara Stauffer (45) aus Thalwil ZH. Die Humor-Trainer-Ausbildung ist auch eine Persönlichkeitsentwicklung. Stauffer dazu: «Nur weil ich einen Witz erzähle, habe ich keinen Humor. Es ist eine Lebenseinstellung, eine innere Haltung. Und das kann man überall einsetzen. Es geht darum, das Miteinander anders zu gestalten.»

Der Schweiz fehlt es an Humor, findet Barbara Stauffer (l.). Sich nicht immer Gedanken darüber machen, was andere denken könnten. Einfach machen und Spass dabei haben, lautet ihre Devise.
Foto: Stefan Bohrer

Und genau das braucht es mehr in der Schweiz, ist die 45-Jährige der Meinung. «In der Schweiz ist man viel zu ernst drauf. Es fehlt wirklich der Humor.» Nicht nur im Alltag, sondern auch in der Politik. Aber: Barbara Stauffer versucht dies zu ändern, hat schon einige Politiker gecoacht. Wen genau, verrät sie aber nicht. Da hört der Spass auf.

Viele verlernen das Lachen

Auch Doris Detter-Ehrle (55) ist der Meinung, dass eine Grundgelassenheit oftmals fehlt. Deswegen seien die Seminare und Einzel-Coachings auch wichtig zum Stressabbau. Sie wohnt übrigens im Ernst in Scherzingen TG. «Ein schöner Zufall, aber der Name ist bei mir tatsächlich Programm», sagt sie und lacht.

Haben den Durchblick in Sachen Humor: Das Schweizer Humor-Trainer-Trio. Sie wollen nun die Schweiz lustiger machen.
Foto: Stefan Bohrer

Ihre Aufgabe als Humor-Trainerin sieht sie pragmatisch. «Wir bringen den Leuten ihr Lachen zurück. Irgendwann verlernen das viele und wir reaktivieren es wieder. Wir haben das alle in uns drin, müssen es aber einfach wieder zulassen.»

Wie genau das geht, erklären und zeigen die drei Damen nun in Vorträgen, Seminaren und Einzel-Beratungen. Ihr ernstes Ziel: Die Schweiz lustiger machen!

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