Drama im Berner Seeland: Bei einem Brand in einem Wohnhaus an der Steinackerstrasse in Leuzigen BE kommen am Sonntagabend zwei Kinder ums Leben. Wie die Kantonspolizei Bern in einer Mitteilung schreibt, hätten die alarmierten Einsatzkräfte vor Ort eine starke Rauchentwicklung sowie aus dem Gebäude aufsteigende Flammen festgestellt.
Nach dem Brandausbruch retteten sich zwei Erwachsene und ein Kind aus dem Haus auf ein Vordach und wurden durch die Feuerwehr mittels einer Leiter von dort geborgen. Ein zweites Kind verliess das Haus selbstständig. Die vier Personen wurden leicht verletzt mit Ambulanzen ins Spital gebracht.
Während dem Einsatz fanden die Rettungskräfte innerhalb des Hauses zwei weitere Kinder. Für sie kam jede Hilfe zu spät. Trotz sofort eingeleiteten Rettungsmassnahmen musste ihr Tod festgestellt werden.
«Es hatte extrem viel Rauch»
Ein Leserreporter, der den Brand beobachtet hat sagt zu Blick: «Ich habe zuerst gar nicht verstanden, was passiert ist. Ich war gemütlich vor dem Fernseher, als plötzlich die Feuerwehr mit einem Grossaufgebot aufgetaucht ist. Dann fuhren auch Krankenwagen und die Polizei vor.»
Flammen habe er keine beobachten können. «Es hatte aber extrem viel Rauch und es roch nach verbranntem Kunststoff», erzählt der Leserreporter.
Als er am Morgen von den beiden tragischen Todesfällen erfahren habe, sei ihm das «ziemlich eingefahren», meint er. «Die Kinder im Haus haben sich häufig um die Hasen im Gehege vor dem Haus gekümmert. Der Tod macht unfassbar betroffen.»
Daniel Baumann, der Gemeindepräsident von Leuzigen, sagt gegenüber Blick: «Der Vorfall macht unfassbar betroffen.» Man sei nun daran, der Familie jegliche Unterstützung zur Verfügung zu stellen.
Nachbarin ist schockiert
Claudia Grolimund wohnt fünf Häuser vom Brandort entfernt. Zu Blick sagt sie: «Ich bin total geschockt. Die Vorstellung, dass zwei Kinder bei diesem Brand umgekommen sind, ist absoluter Horror.»
Die Kinder seien immer an ihrem Haus vorbeigelaufen, als sie zur Schule gegangen seien. «Daher ist die Vorstellung, dass die Kinder nicht mehr hier vorbeigehen, doch etwas schwierig.»
«Waren in der Nachbarschaft gut verankert»
Auch Gaby Hunziker (55) zeigt sich schockiert. Sie habe in der Nacht einen Knall gehört, sagt sie zu Blick. «Wir haben den Brand teilweise vom Haus aus beobachtet, aber sind danach wieder schlafen gegangen, als wir die Feuerwehr gesehen haben. Dass das Ganze so tragisch endet, hätten wir nie gedacht.»
Sie habe selbst ein Enkelkind, daher gehe ihr der Tod der beiden Kinder extrem nahe. Die Familie habe für die Kinder alles getan, den Kindern habe es an nichts gefehlt. «Die Eltern war immer sehr aufgestellt und freundlich. Sie waren in der Nachbarschaft gut verankert, hatten mit niemandem Streit», erzählt die Nachbarin. «Ich wünsche der Familie extrem viel Kraft und alles Gute.»
Haus nicht mehr bewohnbar
Die Regio Feuerwehr Büren konnte den Brand mit rund 80 Einsatzkräften unter Kontrolle bringen und gegen 2.30 Uhr löschen. Es wurde eine Brandwache gestellt. Zwei Angehörige der Feuerwehr wurden zur Kontrolle ins Spital gebracht. Weiter standen mehrere Ambulanzen, zwei vorsorglich aufgebotene Helikopter der Rega, das Care Team des Kantons Bern zur Betreuung betroffener Personen im Einsatz. Seitens der Kantonspolizei Bern waren mehrere Patrouillen sowie diverse Spezialdienste vor Ort.
Das Haus wurde durch den Brand stark beschädigt und ist nicht mehr bewohnbar. Durch die Gemeinde konnte eine Wohnlösung für die betroffenen Personen gefunden werden.
Die Kantonspolizei Bern hat unter der Leitung der Regionalen Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.