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Dr. Robert Steffen entwickelte den Schweizer Epidemieplan
«Pflichtlager wurden offenbar zum Teil vernachlässigt»

Dr. Robert Steffen entwickelte in den 90er-Jahren den ersten Pandemieplan der Schweiz. In einem Interview mit Tamedia über die Corona-Epidemie lobt er den Bundesrat, kritisiert aber fehlende Lager für Masken und Schutzanzüge.
Publiziert: 25.03.2020 um 06:31 Uhr
|
Aktualisiert: 25.03.2020 um 09:41 Uhr
Robert Steffen hat den ersten Epidemieplan der Schweiz entwickelt.
Foto: Uni Zürich

Der erste Pandemieplan für die Schweiz, der in den Neunzigerjahren ausgearbeitet wurde, hat Pflichtlager für Masken und Schutzanzüge vorgesehen. Daran erinnert Robert Steffen, der den Plan mit entwickelt hat, in einem Zeitungsinterview.

Steffen leitete in den Neunzigerjahren im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) die Arbeitsgruppe, die den ersten Pandemieplan erstellte. «Materielle Fragen haben wir damals ganz intensiv diskutiert», sagte er im am Mittwoch in Tamedia-Zeitungen veröffentlichten Interview.

«Wurde offenbar vernachlässigt»

Bei den Masken und Schutzanzügen seien im Pandemieplan Pflichtlager vorgesehen gewesen. «Offenbar wurde dies nachfolgend zum Teil vernachlässigt», sagte er, angesprochen auf die derzeit fehlende oder zu knapp verfügbare Schutzausrüstung.

«Vieles, was jetzt umgesetzt wird, haben wir bereits damals ausgearbeitet», sagte Steffen. Ein zentrales Anliegen sei gewesen, auf eine «föderalistische Kakophonie» zu verzichten und dem Bund die Führung zu überlassen, sagte Steffen.

Priorisierung von Pflegestationen

Im Gesundheitssystem habe die Bereitstellung von Pflegestationen für Intensivtherapien und Isolierung Priorität erhalten. Das bedeute einen Verzicht auf Wahloperationen und allenfalls einen Rückgriff auf Spezialkliniken, Zelte und Messehallen für die Behandlung von Infizierten.

«Extrem wichtig» sei in einer Krisensituation ein Austausch zwischen Medien und Experten, sagte Steffen. «Aktuell läuft es diesbezüglich zum Glück recht gut.» Die Medien und auch die politischen Parteien folgten im Wesentlichen dem Empfehlungen des Bundesrates und des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

Steffen unterstützt das Vorgehen des Bundesrates gegen die Verbreitung von Sars-CoV-2. Wäre die Landesregierung viel schneller und restriktiver vorgegangen, hätte es in der Bevölkerung und seitens der Ärzteschaft Protest gehagelt, sagte er. «Das wäre riskant gewesen.»

Ärzte glaubten ihm nicht

Gleichzeitigt erwähnt der Experte einen Ärztekongress am 7. März in Berlin. Dort habe er die Kollegen ermahnt, dasss Covid-19 zu hohen Erkrankungs- und Sterberaten führen würde und sich die Spitäler vorbereiten sollten. Die anwesenden Ärzte hätten ihn nur ungläubig an­geschaut, aber danach heftig applaudiert, als der deutsche und der österreichische Kollege auf dem Podium sagten, das Ganze sei aufgebauscht und dass Covid-19 eigentlich nur eine etwas schwerere Grippe sei. (SDA/vof)

Coronavirus, Sars-Cov-2, Covid-19 – Was ist was?

Bei der Corona-Pandemie herrscht Verwirrung bezüglich der Begriffe. Dabei geraten diese drei Bezeichnungen immer wieder durcheinander:

  • Coronavirus:
    Coronaviren sind eine Virenfamilie. Diese können sowohl Tiere als auch Menschen befallen und unterschiedliche Symptome auslösen. Corona (dt. Krone) bezieht sich auf ihre kronenartigen Fortsätze.

  • Sars-Cov-2:
    Im Januar 2020 wurde in der chinesischen Stadt Wuhan ein neues Coronavirus identifiziert. Sars-Cov steht für Severe acute respiratory syndrome coronavirus (dt. schweres akutes Atemwegssyndrom-Coronavirus). Da es zur gleichen Art wie das Coronavirus in der Sars-Epidemie in den Jahren 2002 und 2003 gehört, erhielt es die Nummer 2.

  • Covid-19:
    Das Sars-Cov-2 löst in bestimmten Fällen eine Atemwegserkrankung aus. Diese wird als Covid-19 bezeichnet, also Coronavirus disease (dt. Coronavirus-Krankheit). Die Zahl 19 bezieht sich auf das Jahr 2019, indem die Krankheit zum ersten Mal diagnostiziert wurde. Zu den Symptomen gehören schwere Lungenentzündungen.

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Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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