Sie schwärmte richtig an der heutigen Pressekonferenz, an der sie ihre Pläne für die Zukunft des Verkehrs in der Schweiz vorstellte. «Mein Traum ist Südkorea», sagte Doris Leuthard. «Dort kann man mit einer Karte seine ganze Mobilität bezahlen.»
Naja, fast. Das System heisst «T-Money». Beim Einsteigen im Tram, Bus und Zug wird automatisch der Tickketpreis abgebucht. Wer mit Bargeld ein Billett löst, bezahlt als Strafe einen Zuschlag. Momentan funktioniert T-Money nicht nur im ÖV, sondern auch in Taxis. Aber das ist erst der Anfang. Der Transportminister Südkoreas möchte künftig auch das Autofahren mit der Karte abrechnen. Dabei scannen Kameras die Nummernschilder der Autos - und Ende Monat werden die effektiv gefahrenen Kilometer abgerechnet. Natürlich über T-Money.
Doch nicht nur in Korea ist man der Schweiz voraus, sondern auch in weiteren Ländern. Eine Übersicht:
Singapur: Nirgends wird Mobility-Pricing konsequenter umgesetzt als im südostasiatischen Stadtstaat. 1975 führte Singapur als erstes Land überhaupt eine Strassen-Maut ein. Heute muss man sich die Berechtigung zum Autofahren ersteigern. Resultat: Eine Zulassung für zehn Jahre kostet für einen Kleinwagen schnell einmal 65'000 Franken! Rabatt gibts für «Off-Peak»-Fahrzeuge: Diese dürfen aber nur am Abend und in der Nacht fahren. Die Preispolitik beim ÖV funktioniert ähnlich: Die Preise werden nach Auslastung gestaffelt. Bezahlt wird seit neustem mit einer einzigen Karte, die von fast allen Verkehrsmitteln akzeptiert wird.
Holland: Die Niederlande sind in Europa Spitzenreiterin bezüglich E-Ticketing im öffentlichen Verkehr. Seit 2012 zahlt man den ÖV mit der «ov-Chipkaart». Zuerst lädt man sich ein bestimmtes Guthaben auf die Karte. Beim Ein- und Aussteigen wird man von einem System erfasst – und der fällige Betrag für die gefahrene Strecke wird automatisch abgebucht. Dazu kommen andere Lenkungsmassnahmen, um die Verkehrsspitzen zu brechen: Das holländische Halbtax-Abonnement ist zum Beispiel nur ausserhalb der Stosszeiten gültig.
Grossbritannien: In London gilt das sogenannte «Congestion pricing». Konkret: Wer unter der Woche tagsüber in die Innenstadt fährt, muss eine Gebühr entrichten. Ausgenommen sind Taxis und Fahrzeuge mit Öko-Antrieben. Erfasst werden die Fahrten mittels Kameraüberwachung. Dank des Systems konnten die Staus fast um einen Drittel reduziert werden. Ähnliche Systeme («Innenstadt-Maut») gelten auch in anderen europäischen Metropolen, etwa in Stockholm.
Österreich: In Österreich gilt für viele Tunnels eine «Sondermaut» zwischen fünf und elf Euro. Mautstellen gibt es auch auf vielen anderen Autobahnabschnitten in Europa. Der Vorteil gegenüber der Vignette: Wer mehr fährt, zahlt auch mehr. (sac)
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