Ihre Aussagen sorgten für einen Aufschrei in Deutschland: In der ARD-Talkshow «Anne Will» rechtfertigte die Schweizerin Nora Illi (32) den heiligen Krieg für Teenager, sagte, aus islamistischer Sicht sei daran nichts auszusetzen. Die deutschen Medien berichteten noch Tage später über das Mitglied des Islamischen Zentralrats der Schweiz.
Allen voran die Zeitung «Bild». Sie veröffentlichte ein Bild von Nora Illi – unverschleiert. Dagegen will die Burkaträgerin jetzt rechtlich vorgehen. «Wenn jemand seit mehreren Jahren sich aus religiösen Gründen verschleiert und dann ein solches Foto publiziert wird, ist das definitiv ein massiver Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, und dagegen sollte rechtlich vorgegangen werden», sagt Illi dem Portal «Meedia».
Medien schuld an Radikalisierung
Aber auch andere Magazine und Zeitungen kriegen ihr Fett weg. Das, was geschrieben worden sei, sei «eine absolute Tatsachenverdrehung und Verleumdung». Und: «Gerade diese radikale Berichterstattung ist es, die junge Menschen radikalisiert.»
Dass so viele junge Muslime in den Dschihad zögen, sei auch die Schuld der Medien. «Die Gesellschaft muss einen Schritt machen und uns Muslime in der Gesellschaft akzeptieren. Nur so kann der Radikalisierung der Nährboden entzogen werden», sagt Illi.
Rosarote Brille des IS
Während sie bei «Anne Will» noch Verständnis für Dschihad-Reisende gezeigt hat, zeigt sie sich im «Meedia»-Interview von einer anderen Seite: «Ich bin im Vorstand des Islamischen Zentralrats Schweiz und möchte in dieser Funktion möglichst viele junge Leute davor bewahren, in ein Kriegsgebiet zu gehen.»
Besonders den jungen Frauen wolle sie «die rosarote Brille des Islamischen Staats abnehmen, die ihnen in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter aufgesetzt wird». (jvd)
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