Er hatte in Russo TI den Rang einer Sehenswürdigkeit: der Riesenkürbis von Clara Mordasini (76). Saftiges Gelb, pralle 70 Zentimeter Breite und stolze 40 Kilo Gewicht.
Direkt an der Strasse im Onsernonetal. «So einen grossen Kürbis hatte ich noch nie im Gemüsebeet», sagt die Hobbygärtnerin. «Sogar die Touristen fotografierten ihn.»
Jetzt ist er weg. Gestohlen. Am helllichten Tag. «Es muss am Morgen gegen neun Uhr gewesen sein», rekonstruiert Clara Mordasini die Tat. «Jemand hat ihn mit einem Messer abgeschnitten und weggetragen.» Die Tessinerin ist stinksauer. Denn wenn es um ihre Riesenkürbisse geht, versteht sie keinen Spass. Um den Dieb zu fassen, hat sie ein Kopfgeld von 1000 Franken ausgesetzt. «Ich will wissen, wer das war», sagt die Seniorin zornig.
Es gehe ihr nicht nur um den Kürbis, sondern ums Prinzip: «Diebstahl ist Diebstahl!» Der Kürbis sei nicht einmal essbar, weder für Mensch noch für Tier.
Clara Mordasini hat einen Verdacht: «Jetzt wird aus ihm wohl eine Halloween-Fratze.»
Die Meldung über die Belohnung hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Schon hat jemand an der Stelle, wo der Kürbis geklaut wurde, eine sieben Kilo schwere Wassermelone platziert. Hatte da jemand ein schlechtes Gewissen und wollte etwas wiedergutmachen?
Es ist nicht das erste Mal, dass in der Region Kürbisse verschwinden. Auch Felix Kautz (53) aus Cavigliano TI ärgert sich über einen Kürbisdieb: «Er hat mein Beet geplündert.»
Der Gemüsebauer steckte ein Schild ins Beet: «Lieber Dieb. Deinetwegen muss ich nun meinen Garten überwachen. Lass Dich nicht erwischen!» Unterschrieben: «Der wütende Felix».