Die Zahl der Corona-Infizierten in der Schweiz steigt. Allein in den letzten 24 Stunden kamen über 1000 neue Fälle dazu. Und die Spitze ist noch nicht erreicht. Umso wichtiger ist es, dass die Vorgaben des Bundes weiter befolgt werden: zu Hause bleiben, Abstand halten, Hände waschen. Es lohnt sich. In Deutschland zeigen die Massnahmen erste Wirkung. Auch bei uns konnte die Infektionskurve etwas abgeflacht werden.
Nun heisst es dranbleiben, durchhalten. Auch Gesundheitsminister Alain Berset (47) appellierte gestern nochmals eindringlich an die Bevölkerung, am Wochenende nicht in grossen Gruppen nach draussen zu gehen und keine Ausflüge zu unternehmen. «Wir sind in einer ziemlich fragilen Situation.» Und: «Es wird kein plötzliches Ende des Corona-Lebens geben.»
Doch genau danach sehnen sich viele. Und ausgerechnet jetzt am Wochenende lockt Traumwetter mit bis zu 21 Grad. Ein Albtraum, in der Wohnung zu bleiben.
Schon letzte Woche hielten sich nicht genügend Menschen an die Massnahmen, so musste etwa der Katzensee in Zürich gesperrt werden. Nun ziehen andere Kantone nach. Die Schweiz macht dicht! In Zürich, Bern, Luzern und im Aargau werden Parks, Sportanlagen, Ausflugsziele, öffentliche Plätze und Parkplätze abgeriegelt, Stühle und Bänke abgebaut. Alles, um Menschenansammlungen zu verhindern.
Wer sich nicht an die Corona-Massnahmen hält, bekommt es mit der Polizei zu tun. Mehrere Hundert Bussen wurden in den letzten Wochen an Corona-Sünder verteilt. Kostet 100 Franken. Im schlimmsten Fall drohen bis zu drei Jahre Knast. Und die Kantonspolizeien rüsten weiter auf, bereiten sich auf das sonnige Wochenende vor.
Wer es nicht aushält, zu Hause zu bleiben, sollte wenigstens mit Bedacht die Wohnung verlassen. BLICK erklärt, worauf Sie achten müssen.
Das ist verboten
Treffen von mehr als fünf Personen in der Öffentlichkeit sind untersagt. Wichtig: Wer sich im Freien trifft, muss einen Abstand von mindestens zwei Metern einhalten.
Das Virus überträgt sich über Tröpfchen, die beim Sprechen, Husten oder Niesen freigesetzt werden. Die Viren überleben zwar bis zu drei Stunden in der Luft. Die Konzentration nimmt aber rapide ab. Und: Eine Ansteckung allein über die Luft konnte bisher nicht nachgewiesen werden.
Das ist erlaubt
Spazieren gehen, joggen oder mit dem Velo eine Runde drehen ist okay. Mit Abstand! Um Ansammlungen zu verhindern, beliebte Routen meiden. Also nicht die Aare oder den Zürichsee entlang spazieren, wo schon der Jogger rumrennt, die Familie sich aufhält und die Velofahrer sich Rad an Rad drängeln. Gümmeler sollten statt populärer Strecken neue Wege befahren. Und: auf Touren ins Tessin verzichten.
Wer unbedingt wandern gehen will, sollte leichte Routen wählen und maximal zu zweit unterwegs sein. Aufgepasst: Viele Bergbahnen, Restaurants und Beizen sind momentan geschlossen.
Das sollte man lassen
Eine Tour mit dem Töff ist zwar erlaubt. Doch die Beratungsstelle für Unfallverhütung und mehrere Kantonspolizeien raten davon ab. Spitäler und Rettungskräfte sollen mit Unfallpatienten nicht zusätzlich belastet werden.
Alpinisten sollten momentan aufs Bergsteigen verzichten. Entspannter haben es die Fischer. Keine Beschäftigung dürfte zurzeit geeigneter sein, als allein an einem See oder Fluss zu sitzen und mit etwas Glück sein Abendessen zu fangen. Also: Petri heil – und Corona heil.