Sind Weichmacher dafür verantwortlich, dass bereits 10-jährigen Mädchen Brüste wachsen? Wissenschaftler vermuten, dass die Stoffe in Kassenzetteln, Konserven oder Plastikflaschen dem Körper eine verfrühte Pubertät vorgaukeln können. Sie haben ähnliche Wirkungen wie etwa das weibliche Sexualhormon Östrogen, das in den Eierstöcken produziert wird.
Die «Weltwoche» spricht in der heutigen Ausgabe von einem «rätselhaften Busenwunder». Denn obwohl die Mädchen noch gar nicht in der Pubertät sind, beginnt ihr Busen bereits mit knapp zehn Jahren zu wachsen – ein ganzes Jahr früher als noch Anfang der 90er.
Bei den für eine dänische Studie untersuchten Mädchen blieb der sonst für das Wachstum der Brüste verantwortliche Hormonschub aus – die Blutwerte waren normal. Die Brust reagierte also auf Östrogen, das nicht von den Eierstöcken kam.
Frühere Pubertät wegen mehr Fett
Der Einfluss von Weichmachern auf den menschlichen Organismus ist noch wenig untersucht. Die «Weltwoche» zitiert aber eine schwedische Studie von 2013, die eine Wirkung bestätigt. Männliche Säuglinge, die im Bauch ihrer Mutter den Stoffen ausgesetzt waren, kamen mit veränderten Genitalien zur Welt.
Nichtsdestotrotz kommt auch die Pubertät immer früher. Seit 1991 hat sie sich in Westeuropa um drei Monate nach vorne verschoben. Die Erklärung der Forscher: mehr Fleisch und Fett in der Nahrung. Denn nur ein Körper mit genügend Fettgewebe kann sich auf die Fortpflanzung konzentrieren. (lex)