Eine Tote ohne Identität. Ein abgeschiedener Tatort. DNA und Fingerabdrücke erzielen in mehr als zwanzig europäischen Ländern keinen Treffer. Hat sich im französischen Jura der perfekte Mord abgespielt?
Zwei Förster entdecken die Leiche zufällig: Sie waren Mitte Dezember im Wald von Le Frasnois im französischen Jura unterwegs, um Bäume zu fällen, als sie die grausame Entdeckung machten. Die Leiche der Frau war unter einem Haufen Laub versteckt.
Sie lag nackt auf dem Rücken. Auf der linken Site ihres Halses hatte sie 26 Stichwunden – fein säuberlich ausgeführt,keiner der Stiche hatte die Hauptarterie getroffen. Die Frau muss schwer gelitten haben, bevor sie verstorben ist.
Nicht nur das Verletzungsbild deutet darauf hin. Das Gesicht der Frau war dermassen entstellt, dass man sie nicht identifizieren konnte. Ihr wurde wohl mit einem schweren Gegenstand unzählige Male ins Gesicht geschlagen.
Polizei ohne Anhaltspunkte
Der weiblichen Leiche fehlen alle Zähne. Sämtliche Gesichtsknochen sind gebrochen. «Es war eine Menge Blut im Magen», sagt der Staatsanwalt Jean-Luc Lennon der Zeitung «Le Matin». Die Autopsie hätte keine Spuren von Drogen und Alkohol ergeben.
Die Ermittler tappen bis heute im Dunkeln. Der erste Zeugenaufruf hat nichts ergeben. Die Polizei hat deshalb eine 3D-Skizze der Frau erstellt, in der das Gesicht der Frau rekonstruiert wurde.
Die Spuren könnten in die Schweiz führen. «Auch wenn diese Person nicht in Schweizer Dateien aufgeführt ist, bedeutet es nicht, dass sie nicht aus der Schweiz stammt. Die Grenze ist weniger als 40 Kilometer vom schweizerischen Jura entfernt», sagt Lennon.