Neuer Workshop klärt Jugendliche über die Gefahren auf
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Social Media:Neuer Workshop klärt Jugendliche über die Gefahren auf

Die Gefahren von Social Media
Dieser Workshop soll Jugendlichen helfen

Perfektionswahn, Mobbing, Sexismus: Auf Social Media lauern viele Gefahren. Ein neuer Kurs soll Jugendlichen nun in einem lockeren Rahmen dabei helfen, sich davor zu schützen.
Publiziert: 09.06.2019 um 11:17 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2019 um 09:45 Uhr
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Ein neuer Social-Media-Workshop soll Jugendlichen dabei helfen, Gefahren und Chancen von Social Media zu erkennen.
Foto: Siggi Bucher
Dana Liechti

Aus dem Aufenthaltsraum des Jugendtreffs Red Sky in Dietlikon ZH dringen Stimmengewirr und Gelächter. Jugendliche starren auf ihre Handys - sie prüfen, wie viele Stunden sie täglich in den sozialen Medien verbringen. «Drei», sagt ein Mädchen. «Nur? Bei mir sind es schon mal 14», ein Junge. «Okay, das ist krass!», sagt Emanuel Ernst (26). Alle lachen.

Zusammen mit Diana Hajdari (28) leitet Ernst einen Social-Media-Workshop für Jugendliche. Der neue Kurs soll helfen, Gefahren und Chancen von Instagram und Co. zu erkennen. Er wird von der Plattform ­Futuro angeboten, die Ernst zusammen mit anderen Jungunternehmern aufgezogen hat. Und kommt genau zur richtigen Zeit: Wie SonntagsBlick vor einigen Wochen berichtete, kann Instagram bei Jugendlichen Druck, Angstgefühle bis hin zu Depressionen auslösen.

Junge Kursleiter auf Augenhöhe

Für den Workshop hat man bewusst junge Kursleitende ausgewählt: «Dadurch, dass wir selbst in den sozialen Medien unterwegs sind, können wir bei den Jugendlichen ein Bewusstsein schaffen für die Gefahren, ohne sie dabei von oben herab zu behandeln», sagt Ernst. Hajdari und Ernst sprechen im Kurs über die nur scheinbar perfekte Welt von Instagram, diskutieren mit den Jugendlichen, wie sie sich auf Social Media schützen und wie sie Fake News von echten unterscheiden können.

Obwohl der Kurs freiwillig ist, sind viele Jugendliche gekommen. Sie möchten wissen, wie sie sich schützen können, sagen sie. Und vielleicht auch ein Foto machen mit Diana Hajdari, die auf Instagram als «Dianadari» über 17000 Fol­lower hat. Die junge Frau, die auf den Bildern selbst stets perfekt aussieht, erklärt den Jugendlichen, dass Instagram für viele wie ein Portfolio sei. «Man zeigt nur das Beste vom Besten - aber das hat nichts mit der Realität zu tun», sagt sie und zeigt gleich, wie viele Versuche sie braucht, bis sie ein perfektes Bild hat.

Dass vieles nicht echt ist auf Instagram, zeigt auch der neue Schweizer Influencer Report der Agentur Farner und des Analysetools HypeAuditor. Demnach nutzen 40 Prozent der Instagrammer Methoden, um ihre Followerzahl künstlich zu erhöhen. Sie selbst habe aber keine Follower gekauft, sagt Hajdari.

Welche Rechte habe ich im Internet?

Zurück zum Kurs: Simona (13) erzählt, dass jemand ihre Bilder geklaut und ein Fake-Profil erstellt hat. Andere Teilnehmer berichten von Cybermobbing. «Ihr müsst wissen, dass damit euer Persönlichkeitsrecht verletzt wird. Ihr habt das Recht, eine Anzeige zu machen, wenn jemand Bilder von euch stiehlt oder Lügen über euch verbreitet», sagen Ernst und Hajdari. Und geben den Jugendlichen Tipps, wie sie sich vor Personen schützen können, die ihnen schaden wollen.

Das kommt bei den Jugendlichen an. Luca (14): «Wenn mir jemand Junges von den Gefahren auf So­cial Media erzählt, nehme ich das viel ernster, weil sie das ja auch leben. Meine Eltern lesen viel, aber wissen eigentlich nichts darüber.» Nach dem Kurs will er nun vorsichtiger sein. Auch Kevin (13) wird sich ab jetzt zweimal überlegen, wem er was schickt. Julius (14) hat sich gemerkt, dass das Internet nie vergisst. Und Neda (13) will in Zukunft besser aufpassen, was sie postet.

Hier können sich Eltern, Lehrpersonen und Betreuerinnen Hilfe holen. 

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