In Höfen bei Thun kam es gestern zu einem Flammen-Inferno. Kurz nach 19 Uhr brach in einem Schopf Feuer aus. Die Feuerwehr rückte sofort aus, wie die Kantonspolizei Bern mitteilt. Sie versuchte das Übergreifen der Flammen auf das dazugehörige Bauernhaus zu verhindern. Dann kam es zur dramatischen Wende: Die Windböen wurden immer heftiger, so dass die Flammen eine neue Richtung einschlugen. «Die Flammen und Funken flogen bis zu 500 Meter weit», sagt Gemeindepräsident Samuel Eicher. So seien schnell noch mehr Feuerwehrleute aufgeboten worden.
Den Feuerwehrleuten gelang es, ein zweites Nebengebäude sowie das Bauernhaus neben dem Schopf zu schützen. Ein 200 Meter entfernte Bauernhaus, welches mutmasslicherweise durch Funkenschlag, ebenfalls Feuer fing, konnte die Feuerwehr jedoch nicht retten. «Es brannte komplett aus», sagt Eicher. Auch die angrenzende Werkstatt sei den Flammen zum Opfer gefallen. «Verletzt wurde keiner der fünfköpfigen Familie», sagt Eicher. Der Grossteil der Tiere konnte rechtzeitig aus dem Stall geholt werden.
Sieben Personen wurden wegen Verdachts auf eine Rauchvergiftung ins Spital gebracht. Weitere Personen konnten vor Ort kontrolliert werden. Die Löscharbeiten dauerten bis in die frühen Stunden des Sonntagmorgens an. Aus Sicherheitsgründen wurde zudem eine Brandwache eingerichtet.
In Höfen stehen die Bewohner unter Schock. «Die vierköpfige Bauernfamilie hat alles verloren», sagt Eicher. Die Solidarität sei jedoch gross. Bereits am Morgen habe der Frauenverein im Dorf eine Kleidersammlung durchgeführt. Und die überlebenden Kühe seien unter den anderen Bauern im Dorf aufgeteilt worden. «Morgen starten wir zudem mit einer Spendensammlung für die Familie.» (nbb)