Die Blutnacht von Rüti ZH
Behinderter Hotelier überfallen!

In Rüti (ZH) wurde der Hotelier Ernst Müller (67) brutal überfallen: Zu zweit gingen die Täter auf den behinderten Mann los.
Publiziert: 05.03.2012 um 23:45 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:10 Uhr
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Zu zweit haben die Räuber Hotelier Ernst Müller spitalreif geschlagen.
Foto: ZVG
Von Melanie Gath und Sandro Inguscio

Blutüberströmt hält sich Ernst Müller (67) auf den Beinen. Sein Kinn ist aufgeplatzt. Sein linker Arm schwillt an. Der ganze Körper schmerzt. Wenige Minuten bevor dieses Foto entstand, wurde der Hotelier aus Rüti ZH brutal überfallen! «So haben mich die Gangster zugerichtet», sagt er.

Samstagabend um halb zehn. «Es war wenig los im Restaurant, deshalb setzte ich mich allein an der Rezeption vor den Fernseher», erzählt Müller. Während er sich «Die grössten Schweizer Talente» anschaut, betreten zwei Männer das Hotel Laufenbach.

«Ich hatte ein komisches Gefühl», sagt der Hotelier. «Sie wirkten unsympathisch und fragten in gebrochenem Englisch nach einem Zimmer.» Müller steht auf, geht auf die düsteren Gestalten zu. Zum Antworten kommt er nicht.

Wegen einer Behinderung ist er den Tätern ausgeliefert

«Sie haben sofort auf mich eingeprügelt. Mit den Fäusten schlugen sie mir ins Gesicht. Ich ging zu Boden. Doch die zwei haben weiter auf mich eingetreten», sagt der 67-Jährige.

«Ich hatte Panik, wusste nicht, was sie mir alles antun wollen.» Müller kann sich nicht wehren. Seit Geburt leidet er an ­einer Behinderung. An der linken Hand hat er nur vier Finger, den Arm kann er nicht beugen. Der rechte Arm ist verkümmert.

Er ist den feigen Gangstern hilflos ausgeliefert. «Ich habe um mein Leben geschrien», sagt Müller. Erst als ihm ein Hotelgast zu Hilfe eilt, lassen die Männer von ihm ab. Sie klauen sein Portemonnaie mit 2000 Franken.  Und weg sind sie.

Magere Beute: 2000 Franken und sein Portmonnaie

Ihr blutig geschlagenes Opfer lassen sie einfach liegen. «Das ist so feige! Hätten sie mich nach Geld gefragt, ich hätte es ihnen gegeben. Ich konnte mich sowieso nicht wehren.»

Im Spital muss die klaffende Wunde am Kinn mit drei Stichen genäht, Arm und Kopf geröntgt werden. «Ich kann wegen der Schmerzen kaum essen. Und bis mein Arm wieder einigermassen funktioniert, dauert es bestimmt auch noch zwei Monate.»

Sein geliebtes Hotel will Ernst Müller trotz allem nicht aufgeben. «Ich wurde schon einmal überfallen. Es braucht Zeit, alles zu verdauen. Aber ich lasse mich nicht unterkriegen. Das Hotel ist mein Leben.» Zur Sicherheit will Müller jetzt Überwachungskameras installieren.

Die Polizei fahndet nach den zwei flüchtigen Räubern.

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