Bomben-Alarm nach der Street Parade
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Verdächtiger Gegenstand:Bomben-Alarm nach der Street Parade

Deutscher (31) nach Angriff mit Bomben-Attrappe weiter in Haft
«Im Rucksack war wohl Brandbeschleuniger»

Am Samstag musste ein Teil der Street Parade evakuiert werden, weil ein verdächtiger Rucksack gefunden wurde. Staatsanwalt Daniel Kloiber sagt zu BLICK: «Die Bombenattrappe sah täuschend echt aus.»
Publiziert: 12.08.2019 um 18:25 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2019 um 16:50 Uhr
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An der Streetparade 2019 wurde ein verdächtiger Rucksack gefunden. Teile der Parade wurden deshalb evakuiert.
Foto: Zvg
Fabian Vogt

Der Deutsche (31), der am Samstagabend für die Teilsperrung der Street Parade verantwortlich war, wusste genau, was er tat: Die im orangen Jack-Wolfskin Rucksack gefundene Bombenattrappe «sah täuschend echt aus», sagt Daniel Kloiber zu BLICK. Kloiber ist Leitender Staatsanwalt in Zürich und versucht herauszufinden, was genau vorgefallen ist. 

«Im Rucksack befanden sich Kabel, Handy, Metallteile und PET-Flaschen mit einer Flüssigkeit, wahrscheinlich einem Brandbeschleuniger. Einzig Sprengstoff und eine Zündvorrichtung fehlten.» So eine Attrappe sei «nicht einfach aus einer Laune heraus gebaut worden», sagt Kloiber.

«Landesverweis steht zur Diskussion»

Über das Motiv weiss Kloiber noch nichts, erst müsse er mit dem Verdächtigen sprechen. Gedanken habe er sich aber natürlich schon im Vorfeld gemacht und er gehe davon aus, dass man Untersuchungshaft beantragen werde. 

Bei einer Verurteilung drohen dem Täter laut Gesetz bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe. Doch Kloiber sagt, dass es noch schlimmer für den Deutschen kommen könnte: «Ein Landesverweis steht ohne weiteres zur Diskussion.» 

Keine Hinweise auf weitere Täter

Dass er polizeilich vorbestraft ist, dürfte dem Täter auch nicht helfen. Wobei Kloiber sagt, dass er im Kanton Zürich noch nicht im Zusammenhang mit Gewaltdelikten aufgefallen sei. Ausserkantonal würden die Abklärungen noch laufen. 

Die Ermittler konnten den Deutschen am Sonntagabend an seinem Wohnort im Aargau fassen. Hinweise für allfällige Mittäter gebe es derzeit keine, sagt die Staatsanwaltschaft. 

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