Der Vater der Abzocker-Initiative
Verliert Wahlsieger Minder seine Freundin?

Politisch lacht dem neuen Ständerat Thomas Minder die Sonne. Privat ziehen Wolken auf.
Publiziert: 14.11.2011 um 01:35 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:37 Uhr
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Wahlsieger Thomas Minder mit Wahlverlierer Christian Heydecker (FDP).
Foto: MICHELE LIMINA
Von Ruedi Studer

Er ist der strahlende Sieger: Thomas Minder (50), Vater der Abzocker-Initiative, Chef der Kosmetik-Firma Trybol – und jetzt neuer Schaffhauser Ständerat. Mit deutlichem Vorsprung lässt der Parteilose seine Konkurrenten Matthias Freivogel (SP) und Christian Heydecker (FDP) hinter sich. Er knöpft der FDP den Sitz des zurückgetretenen Peter Briner ab.

Seine Partnerin feiert nicht mit

Im Schaffhauser Rathaus wird Sieger Minder von den Medien belagert. Seine Konkurrenten gratulieren zähneknirschend. Gefeiert wird zu Hause in Neuhausen. «Mit Freunden», wie der Kämpfer sagt.

Und seine Partnerin? Die ist in der Stunde seines grössten politischen Erfolgs nicht zu sehen. Minder blockt ab: «Das ist privat.» Auf seiner Homepage schreibt er: «In Partnerschaft lebend.» BLICK weiss: Minder ist nicht verheiratet und hat keine Kinder. Und BLICK-Recherchen zeigen, weshalb die Frau an Minders Seite gestern fehlte: In der Beziehung kriselt es. Seine Noch-Partnerin ist Anne-Caroline Graber (35). Die attraktive Bernjurassierin ist die Tochter des abgewählten SVP-Nationalrats Jean-Pierre Graber (65). Sie ist selber politisch aktiv und vertritt seit 2010 die SVP im Bernjurassischen Rat.

«Es ist nicht klar, ob wir getrennt sind»

BLICK erreicht sie in ihrem Elternhaus in La Neuveville BE. Was die Beziehung mit Minder betrifft, weicht sie aus. «Es ist etwas schwierig. Es ist im Moment nicht klar, ob wir getrennt sind oder nicht.» Etwa drei Monate habe die Beziehung bisher gedauert, sagt Graber, die an der Universität Neuenburg in Politikwissenschaften doktoriert hat. Genauer will sie sich zum Verhältnis nicht äussern.

Doch gerade der Ausgang der Minder-Graber-Liebesgeschichte könnte mitentscheidend sein, welcher Fraktion sich der parteilose Minder in Bundesbern anschliesst. Im Vordergrund stehen für ihn die Grünliberalen und die SVP. Abhängig machen will er es davon, welche Kommissionssitze ihm angeboten werden, so die offizielle Argumentation. «An einer Nebenschauplatz-Kommission bin ich nicht interessiert», so Minder.

Minder bei Trennung in GLP-Fraktion?

Doch im Hinterkopf wird der Beziehungsstatus zu Anne-Caroline Graber ebenso eine Rolle spielen. Minder wiederholte gestern nämlich immer wieder, dass man nun zuerst die zweiten Wahlgänge in den übrigen Kantonen abwarten müsse. Sein besonderes Augenmerk wird er dabei auf den Kanton Bern richten: Wird am nächsten Sonntag SVP-Mann Adrian Amstutz als Ständerat bestätigt, rutscht der abgewählte Jean-Pierre Graber wieder in den Nationalrat nach. Geht Minders Beziehung zu Grabers Tochter also definitiv in die Brüche, wird Minder kaum mit seinem einstigen Schwiegervater in spe in der gleichen Fraktion sitzen wollen. Nicht nur politische, sondern auch private Gründe sprechen damit für ein Mitmachen Minders in der GLP-Fraktion.

Egal wie die Liebesgeschichte ausgeht, zumindest sein Ständeratsmandat hat Minder für vier Jahre auf sicher. Und mit ihm drei weitere Politiker, die gestern in der zweiten Ständeratsrunde gewählt wurden: Im Thurgau machte Brigitte Häberli (53, CVP) das Rennen, in der Waadt wurden Géraldine Savary (43, SP) und Luc Recordon (56, Grüne) bestätigt.

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