Der tote Schwinger kehrt heim

Publiziert: 28.08.2007 um 10:49 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 21:27 Uhr
Von Niklaus Wächter
LUNGERN OW – Die Abendsonne wirft ihr Licht auf die Kirche von Lungern. Es ist kurz nach 17 Uhr, als der Leichenwagen vorfährt. Er bringt den toten Schwinger heim.

Die Lungerer können es nicht fassen. Ihr Peter Gasser ist tot. Der 28-jährige, bärenstarke Metzgersohn, der passionierte Jäger und Schwinger, hauchte sein noch junges Leben am Eidgenössischen Schwingfest aus.

Lungern, das 2000-Seelen-Dorf am Brünig. Auf der pulsierenden Dorfstrasse rollen Fahrzeuge aus ganz Europa. Und mitten in der betriebsamen Internationalität steht die Dorfmetzg von Alois Gasser.

Hell und gepflegt sieht sie aus nach dem Umbau. Alles bereit für die Übernahme durch den zweitältesten Sohn von Alois Gasser – Peter.

Er ist der einzige der drei Söhne, der in die Fussstapfen des Vaters trat und Metzger lernte. Er hat eine feste Freundin. Und er ist dabei, die Meisterprüfung zu absolvieren.

Doch der Tod nimmt keine Rücksicht auf Pläne und Hoffnungen. Am Samstag holt er sich den jungen Schwinger unter den Händen von Ärzten vom Schwingerfest in Aarau.

Ganz Lungern steht unter Schock. «Er war noch so jung», sagt Dorli Caluori (59), die Wirtin vom Rössli gegenüber der Metzgerei traurig. Wie
alle hat auch sie Peter Gasser gut gekannt. «Von klein auf.»

«Ein flotter, sympathischer Bursche. Da sträuben sich die Haare und es läuft einem kalt den Rücken herunter, wenn man vernimmt, dass so jemand plötzlich tot ist», sagt Irene Schrackmann vom Kiosk erschüttert.

«Ein junger, spritziger Lungerer war das. Einer von uns. Wir alle sind sehr betroffen und traurig», sagt Maria Halter vom Volg.

«Seiner Cousine ist es ja ähnlich ergangen. Sie brach nach der Rückkehr von einer Reise am Flughafen zusammen und starb», weiss die Frau von der Papeterie.

Beat Gasser (39), Präsident der Schwingersektion Lungern, kannte Peter, seit der als Zehnjähriger seinem älteren Bruder zu den Jungschwingern folgte. Fassungslos sagt er: «Peter hat sich so auf das Schwingfest gefreut.»

Auf seinem letzten Gang werden Peter Gasser alle Lungerer begleiten.

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Gasser hatte schon mal Infarkt
AARAU – Schwinger Peter Gasser (28) hat nicht auf sein Herz gehört!

Ein erster Infarkt hat ihn vor Wochen erwischt, bevor er am Samstag am Eidgenössischen in Aarau an Herzversagen starb.

Peter Gasser hatte in der Pause zum vierten Gang über Unwohlsein geklagt. Schmerzen im oberen Bauch und in der Speiseröhre plagten ihn. Er wurde sofort vom Platzarzt und dem Verbandsarzt der Innerschweizer Schwinger betreut.

Arzt Didi Schmidle zu BLICK: «Er war vom Schmerz gezeichnet, aber zuversichtlich und erklärte, der Krampf löse sich schon.»

Am Schwingen auf der Klewenalp hatte Gasser bereits einen ähnlichen Schmerzanfall. Der dritte, wie er selber sagte. Der Platzarzt wies ihn an, die Ursache medizinisch abklären zu lassen. Mit kalter Milch und einer Magentablette kurierte sich Gasser selbst und ging nicht zum Doktor.

Nach der Attacke am Eidgenössischen in Aarau lief Gasser noch selbst ins Sanitätszelt, wo ihm Schmidle mit kaltem Wasser Kühlung verschaffte. Der Arzt: «Puls und Blutdruck waren völlig normal. Es gab keine Anzeichen für eine Herz-Kreislauf-Krise. Gasser wollte sogar zum vierten Gang antreten.»

Die Ärzte liessen dies nicht zu und brachten ihn zu einer wartenden Militärambulanz. Auf dem Weg in die Klinik kam es zum plötzlichen Herzstillstand. Für den Zürcher Kardiologen Urs Dürst überraschend: «Es ist aussergewöhnlich, dass ein so junger Mann, ohne es zu merken, schon einen Infarkt erlitten hatte und jetzt an Herzversagen stirbt.»

Der Facharzt und Präsident der Schweizerischen Herzstiftung vermutet, dass beim verstorbenen Schwinger ein schweres Risiko vorhanden war, wie Vererbung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, erhöhter Cholesterinspiegel, Diabetes oder hoher Blutdruck.

Werner Bucher
AARAU – Schwinger Peter Gasser (28) hat nicht auf sein Herz gehört!

Ein erster Infarkt hat ihn vor Wochen erwischt, bevor er am Samstag am Eidgenössischen in Aarau an Herzversagen starb.

Peter Gasser hatte in der Pause zum vierten Gang über Unwohlsein geklagt. Schmerzen im oberen Bauch und in der Speiseröhre plagten ihn. Er wurde sofort vom Platzarzt und dem Verbandsarzt der Innerschweizer Schwinger betreut.

Arzt Didi Schmidle zu BLICK: «Er war vom Schmerz gezeichnet, aber zuversichtlich und erklärte, der Krampf löse sich schon.»

Am Schwingen auf der Klewenalp hatte Gasser bereits einen ähnlichen Schmerzanfall. Der dritte, wie er selber sagte. Der Platzarzt wies ihn an, die Ursache medizinisch abklären zu lassen. Mit kalter Milch und einer Magentablette kurierte sich Gasser selbst und ging nicht zum Doktor.

Nach der Attacke am Eidgenössischen in Aarau lief Gasser noch selbst ins Sanitätszelt, wo ihm Schmidle mit kaltem Wasser Kühlung verschaffte. Der Arzt: «Puls und Blutdruck waren völlig normal. Es gab keine Anzeichen für eine Herz-Kreislauf-Krise. Gasser wollte sogar zum vierten Gang antreten.»

Die Ärzte liessen dies nicht zu und brachten ihn zu einer wartenden Militärambulanz. Auf dem Weg in die Klinik kam es zum plötzlichen Herzstillstand. Für den Zürcher Kardiologen Urs Dürst überraschend: «Es ist aussergewöhnlich, dass ein so junger Mann, ohne es zu merken, schon einen Infarkt erlitten hatte und jetzt an Herzversagen stirbt.»

Der Facharzt und Präsident der Schweizerischen Herzstiftung vermutet, dass beim verstorbenen Schwinger ein schweres Risiko vorhanden war, wie Vererbung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, erhöhter Cholesterinspiegel, Diabetes oder hoher Blutdruck.

Werner Bucher
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