Der Mann hinter dem Basler Pokémon-Hit
«Medien aus ganz Europa rennen mir die Tür ein»

Pokémon jagen Menschen: Ein Video aus Basel erobert die Welt. Alexander Meyer, der Mann hinter dem Video, erzählt von den Tücken des Drehs, wie die Idee entstanden ist und wie er sich von Interview-Anfragen kaum retten kann.
Publiziert: 04.08.2016 um 14:06 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:10 Uhr
In Basel jagen die  Pokémon zurück!
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Tourismus-Video wird zum Welthit:In Basel jagen die Pokémon zurück!
Roman Rey

Wird es das erfolgreichste virale Video aus der Schweiz? Es ist auf gutem Wege dazu. Der Clip, bei dem vier Pokémon in Basel auf Menschenjagd gehen, schlägt im Netz gerade ein wie eine Bombe. Um 14.00 Uhr wurde es auf Facebook bereits über 30 Millionen mal angesehen, jede Stunde kommen ein paar Millionen dazu. Mehr als 500'000 Menschen haben den Clip, der gestern Abend veröffentlicht wurde, geteilt.

Alexander Meyer (41) ist CEO der Agentur Fadeout, die das Video im Auftrag von Basel Tourismus produziert hat. Er freut sich über den Erfolg – und ist etwas überrumpelt: «Es ist verrückt. Medien aus ganz Europa rennen mir die Türe ein.» Es stapeln sich Anfragen aus Italien, Irland, Schweden, Russland, Norwegen und Deutschland. RTL ist mit einem Kamerateam nach Basel unterwegs. 

Die Agentur hat sich auf virales Marketing spezialisiert – hier ist ihre Rechnung voll aufgegangen. Meyer und sein Team haben nach einem Ansatz gesucht, sich von der Masse abzuheben. «Es gibt 1000 Videos dazu, wie man Pokémon fängt. Aber noch keines, wie die Monster auf die Jagd gehen», sagt Meyer. «So kamen wir auf die Idee, den Spiess umzudrehen.»

Alexander Meyer
Foto: Fadeout-CEO Alexander Meyer.

Gebastelte Kostüme, Gymnastik-Bälle und Klebeband

Die Agentur hat das Projekt innerhalb weniger Tage umgesetzt – der Clip wurde am vergangenen Freitag gedreht. «Das Schwierigste war, die Kostüme aufzutreiben», sagt Meyer. Denn die gäbe es nicht zu kaufen. «Durch einen Social-Media-Aufruf sind wir an fünf Stück gekommen.» Bei den riesigen Pokébällen handelt es sich um Gymnastik-Bälle, die mit Klebeband verziert wurden.

Natürlich ging dem Clip eine angemessene Recherche voraus. «Ich habe das Game mit meinen Kindern heruntergeladen und bin dann 48 Stunden durch Basel marschiert, um Pokémon zu fangen», sagt Meyer. Man könne keine Community ansprechen, ohne das Spiel zu verstehen.

Wie viel des Internets das Video noch erobern wird, ist schwer abzuschätzen. Aber nach diesem fulminanten Start dürften es noch deutlich mehr werden. «Asien ist ein riesiger Markt», sagt Meyer. «Wenn es dort einschlägt, sind schon nur auf diesem Kontinent 100 bis 200 Millionen Views möglich». Auch auf YouTube, wo es eher langsam gestartet ist, besteht noch grosses Potential. Eines ist für Meyer von Fadeout klar: «Das ist schon jetzt unser erfolgreichstes Video».

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