Das Jahr 2017 brachte der Schweiz den drittwärmsten Frühling und den drittwärmsten Sommer seit Messbeginn 1864. Kräftige Wärmeschübe lieferten auch die Monate Februar und Oktober. «So blickt die Schweiz auf das sechstwärmste Jahr in der 154-jährigen Messperiode zurück», schreibt Meteoschweiz in seiner Jahresbilanz. «Das landesweite Jahresmittel stieg 0,8 Grad über die Norm 1981–2010.»
2018 scheint es ähnlich weiterzugehen: Das Jahr hat aussergewöhnlich warm begonnen. «Die erste Januar-Hälfte lag im Mittelland um vier Grad über dem Durchschnitt», sagt Klimatologe Stephan Bader von Meteoschweiz. Als Burglind über die Schweiz fegte, war es während einzelner Tage sogar neun Grad wärmer als der Durchschnitt.
Luft immer wieder ausgewechselt
«Burglind hat uns den Kaltluftsee über dem Mittelland ausgeräumt», sagt Bader. Der Sturm hat milde Atlantikluft gebracht. «Der Vorteil dabei ist, dass es dann nicht so neblig ist.» Auch Evi und Friederike sind solche Westströmungen. «Die Luft im Mittelland wird deshalb immer wieder ausgewechselt.» Bis Ende Woche soll sich daran nichts ändern. «Die zweite Januarhälfte dürfte dann wieder etwas kälter werden.»
Obwohl das Jahr 2017 im Schnitt zu warm war, lag sowohl der Januar wie auch der Dezember trotzdem unter dem Durchschnitt. Wie die Januar-Bilanz dieses Jahr letztendlich ausfallen wird, muss sich erst noch zeigen. «Das Blatt könnte sich durchaus noch wenden», sagt Bader. (noo)