Als BLICK am Dienstag Fabian B.* (17) besucht, ist ihm anzumerken, dass ihm der Vorfall von Sonntagnacht im Industriegebiet nahegegangen ist. Sven F.* (34), der irre Luftgewehrschütze von Biberist SO, hat auf ihn und seine Freunde geschossen. Wie aus dem Nichts. Drei Mal.
«Wir waren an einem privaten Fest in einer Halle», erzählt der 17-Jährige. Der Party-Ort liegt nur 200 Meter von der Wohnung von Sven F. entfernt. «Es war vor der Halle nicht laut. Wir hatten auch kaum etwas getrunken.»
Jugendliche warteten auf Taxi
Er sei dann gegen 2.30 Uhr mit einem Kollegen (17) und dessen Freundin (17) in die Nähe von Sven F.s Wohnort gelaufen, um auf ein Taxi zu warten. Fabian B. dazu: «Wir haben nicht laut geredet, gingen auch nicht zu seiner Garage.» Dies hatte Sven F. bei Hauswartin Heidi Büttiker (87) als vermeintliches Motiv genannt.
Dann passiert es. «Wir haben einen Knall gehört», so Fabian B. «Es hat getönt wie ein Frauenfurz!» Dann knallt es ein zweites Mal. «Da haben wir gesehen, dass jemand vom Balkon in die Wohnung gelaufen ist. Eine Waffe haben wir nicht gesehen.»
Sven F. schoss mit zugespitzter Munition
Dann ein dritter Knall: «Ich fühlte mich plötzlich, als hätte mir einer eine Nadel in den linken Unterarm gestochen.» Es habe ein Loch in der Jacke gegeben und «ziemlich geblutet». Beim näheren Hinsehen findet er ein Projektil im Unterarm. «Er hatte mit einer zugespitzten Munition auf mich geschossen!»
Fabian B. weiter: «Mich hat das ziemlich verstört. Wenn er mich angeschrien hätte, hätte ich eine Vorbereitung gehabt. Aber es kam wie aus dem Nichts eine Kugel!»
Die Jugendlichen rufen die Polizei. Sven F. wird angehalten. «Sie haben sein Luftgewehr, seine Luftpistole und sein Munitionskistchen mitgenommen», weiss Fabian B. Dazu, dass der Schütze nicht in U-Haft sitzt, möchte er nichts sagen. Nur so viel: «Eine Nacht im Gefängnis hätte ihm sicher gutgetan.»
* Namen geändert