Der Horror kommt per Post: Was nach dem 11. September 2001 vor allem aus den USA bekannt war, sorgt nun auch hierzulande für Angst und Schrecken: Unbekannte verschicken Briefe mit weissem Pulver, das den tödlichen Erreger Anthrax enthalten könnte!
Etwa hundert Mal pro Jahr werden in der Schweiz Polizei und Chemie-Spezialisten gerufen, weil Pulver-Briefe auftauchen. Insgesamt wurden hierzulande seit 2001 nach Schätzungen von Urs Ackermann (48), stellvertretender Berner Kantonschemiker, über 1000 solcher Sendungen verschickt.
Immerhin: Keine der Sendungen enthielt Gift. Statt des Milzbranderregers fanden die Experten Puderzucker, Mehl oder Maisstärke.
Bern besonders betroffen
Besonders betroffen ist der Kanton Bern, wo Bundesverwaltung, Parlament und ausländische Botschaften ihren Sitz haben. Meist seien hohe Beamte und Politiker das Ziel, sagt Experte Ackermann, sogar der Bundesrat war schon betroffen.
Jedes Mal nimmt die Polizei die Suche nach den Tätern auf. Laut Andreas Hofmann, Sprecher der Berner Kantonspolizei, wollen sie vor allem ihre Mitmenschen in Panik versetzen.
Das letzte Mal gelang dies im Kanton Basel-Stadt. Am 2. April 2013 erreichte ein Brief mit verdächtigem Pulver das Finanzdepartement. Das Gebäude musste evakuiert werden. Der Absender konnte noch nicht ermittelt werden.