Der grosse Weihnachtsmarkt-Report
Mehr Lust auf Glühwein als Angst vor Terror

Der Zauber der Weihnachtsmärkte ist zurück in der Schweiz. Wie lange dauern sie? Wie schützen sie sich vor dem Terror? Was kostet der Glühwein? BLICK hat sechs von ihnen unter die Lupe genommen.
Publiziert: 02.12.2017 um 15:46 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:25 Uhr
Beat Michel

In Basel, Zürich und Chur fliesst der Glühwein bereits in Strömen, die Weihnachtsmärkte in Bern und Einsiedeln SZ öffnen heute, Bremgarten AG folgt am Donnerstag. Dass der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) die Bedrohung durch Terrorismus weiterhin als «erhöht» einstuft, schreckt weder Besucher noch Markthändler ab.

Der grosse BLICK-Report zeigt: Die Lust auf Glühwein ist grösser als die Angst vor Terror. Michael Hasler vom Busunternehmen Marti sagt: «Wir merken nichts von Terrorangst. Im Gegenteil. die Reisen zu Weihnachtsmärkten sind sehr gut gebucht.»

Lichtzauber und Festtagsdelikatessen: Tausende strömen auch dieses Jahr wieder an die Weihnachtsmärkte der Schweiz, wie hier am Zürcher Bellevue.
Foto: Keystone

Dabei macht die Einschätzung des NDB nachdenklich: «Die Schweiz gehört zur westlichen, von Dschihadisten als islamfeindlich eingestuften Welt und stellt damit ein mögliches Ziel von Terroranschlägen dar.» Und: «Die Häufung von Anschlägen in Europa könnte auch radikalisierte Personen in der Schweiz zu terroristischen Gewalttaten inspirieren.»

Bern entwickelte eigenes Sicherheitssystem

Allgegenwärtig ist noch der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt letzten Dezember, als ein Islamist mit einem LKW zwölf Menschen tötete und 55 weitere verletzte.

Trotzdem schützen nicht alle Schweizer Organisatoren ihre Märkte mit baulichen Massnahmen. Während in Bern, Basel, Chur und Bremgarten Beton-Quader und parkierte Lastwagen die Märkte sichern, beschränkt man sich in Zürich und Einsiedeln auf eine erhöhte Polizeipräsenz.

Die Stadt Bern hat sogar ein eigenes Sicherheitssystem entwickelt und gebaut. Dominique Steiner, stellvertretende Leiterin der Orts- und Gewerbepolizei: «Wir haben ein flexibles System aus 210 Betonklötzen und zwölf Beton-Füssen für die Fluchtwegmarkierung.» Die je eine Tonne schweren Quader sind kaum sichtbar. Sie sind als Zaun-Fundament mit Tannenästen geschmückt oder als Geschenke getarnt.

Auch in Sachen Glühwein gibt es zwischen den einzelnen Städten grosse Unterschiede. Während Basel den grössten Teil aus Nürnberg (D) importiert, entwickelten Zürich, Bern und Bremgarten einen eigenen Trank. Die Bündner springen über ihren Schatten und lassen sich den Glühwein aus Zürich liefern.

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