Seit bald zwei Jahren ist er weg. Doch für die Beriker ist der Name Beat* (25) nach wie vor ein Reizwort. «Der soll es nur nicht wagen, hier aufzutauchen», sagt eine Bewohnerin der Aargauer Gemeinde. Sie schimpft: «Schmarotzer wie er haben in Berikon nichts zu suchen!»
Denn: Beat ist bekannt als der frechste Sozialhilfebezüger der Schweiz. Seit er 18 Jahre alt ist, bezieht er Sozialhilfe. Er hat weder einen Job noch eine Ausbildung – und überhaupt keine Lust, daran irgendetwas zu ändern.
Erst als Berikon im Jahr 2011 die Zahlungen einstellte, wurde der faule Beat fleissig. Er wehrte sich – und bekam vor Bundesgericht recht. Sein Verhalten sei renitent, aber nicht missbräuchlich, urteilten die Lausanner Richter. Gerechtfertigt seien die Abzüge bei der Sozialhilfe, nicht aber die Einstellung der Zahlungen. Pikant: Berikon musste ihm sogar das Geld rückwirkend zahlen und dazu noch für die Gerichtskosten aufkommen (BLICK berichtete). Wegen der vielen Negativ-Schlagzeilen zog Beat im Juli 2013 mit seiner Mutter nach Niederwil AG, einem Ort 15 Autominuten von Berikon entfernt.
Doch er änderte sich nicht. BLICK weiss: Beat machte seinem Namen als frechstem Sozialschmarotzer auch in Niederwil alle Ehre.
Von Juli 2013 bis Dezember 2014 bezog er dort ebenfalls Sozialhilfe – ohne auch nur einen Finger zu krümmen. Wie schon in Berikon setzte er sich auch am neuen Ort über sämtliche Arbeitsprogramme hinweg. Er verschlampte Termine, ignorierte Schreiben der Behörden und weigerte sich zu arbeiten. Sogar gemeinnützige Tätigkeiten lehnte er rigoros ab.
Die Niederwiler, die Beat trotz seiner belastenden Vorgeschichte anfänglich eine echte Chance gaben, fackelten daraufhin nicht lange. Weil die Verwarnungen nichts nützten, kassierte Beat bald die ersten Sanktionen. Die Behörden strichen Leistungen und kürzten seine Bezüge. Vergebens. Beat besserte sich nicht. Im vergangenen Dezember schliesslich stellte Niederwil die Sozialhilfe komplett ein. Vier Wochen später zog Beat weg.
Gemeindeschreiber Christian Huber (39) bestätigt den Umzug. «Beat lebt seit Ende Januar nicht mehr hier», sagt er. Mehr darf er zu dem Fall nicht sagen. Aus Datenschutzgründen.
Wie BLICK weiss, blieb Beat in der Umgebung wohnhaft. Seine neuen Zelte hat er in Sarmenstorf AG aufgeschlagen. Es ist anzunehmen, dass er auch dort seinem Hobby, dem Nichtstun, nachkommt.
Die knapp 2500 Einwohner der Gemeinde dürfen sich auf neue Ausgaben freuen.