Cannabis ist in aller Munde. Obwohl sich das Volk 2008 gegen eine Legalisierung ausgesprochen hatte, gibt es in letzter Zeit immer wieder Schritte in diese Richtung.
So wollen die Städte Zürich, Bern, Basel und Genf Hanf-Clubs für Kiffer einführen. Bundesrat Alain Berset begrüsste diese testweise Abgabe von Cannabis vor einer Woche in der «NZZ am Sonntag».
Die Stadt Bern will in der zweiten Jahreshälfte ein Gesuch beim Bund einreichen für die kontrollierte Cannabis-Abgabe in Apotheken. Bis zu 1000 Kiffer über 18 Jahre sollen am Forschungsprojekt teilnehmen können. Vor drei Wochen zogen Basel nach.
Über 600 Patienten
Cannabis in der Apotheke – das gibt es in der Bahnhof-Apotheke in Langnau schon lange. Pharmazeut Manfred Fankhauser stellt aus Ostschweizer Hanf Medikamente her. Erst ist der einzige Cannabis-Apotheker der Schweiz. Über 600 Patienten bekommen regelmässig Präparate, um ihre Schmerzen zu lindern.
Obwohl der bürokratische Aufwand enorm ist, steht Fankhauser einer Cannabis-Legalisierung skeptisch gegenüber. «Man hat es geschafft, medizinische Anwendung vom Kiffen abzutrennen», sagt er im Interview mit BLICK.
Dadurch sei Cannabis vor allem auch bei den Ärzten akzeptiert worden. Bei einer Legalisierung könnte sich dies wieder ändern. «Die Vermischung könnte wieder Probleme geben», sagt der Apotheker.
Mit der jetzigen Situation ist er aber auch nicht zufrieden: «Ich würde mir wünschen, dass für Patienten keine Sondergenehmigungen mehr nötig sind.» (sas)