Der Chef der Bademode-Marke Ta-Bou, Gianni De Nicola, hat Erfahrung mit dem Sexismusverbot
«Ich stritt mit der Stadt schon um Millimeter Haut»

Seine Plakatkampagnen sorgten schon Anfang der 90er-Jahre für eine Sexismus-Debatte. Gianni De Nicola verteidigt seine Sujets noch immer. Und doch werben heute «normale» Frauen für die Bademode des Italieners.
Publiziert: 22.07.2017 um 20:08 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:22 Uhr
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Auf dem Plakat der Bademode-Marke Ta-Bou sind fünf Frauen zu sehen, wie sie in jeder Badi anzutreffen sind.
Cinzia Venafro

Huch, was ist denn hier los? Da strahlen vom Plakat der Bademode-Marke Ta-Bou fünf Frauen, wie sie in jeder Badi anzutreffen sind. Schwanger, mittleren Alters, dunkelhäutig, grauhaarig und mit gesunden Polstern – die Vielfalt der weiblichen Schönheit auf einem Foto. Das Besondere dabei: Das Bademode-Label war bisher so etwas wie der König der sexistischen Werbung. 

«Die Zürcher Lauterkeitskommission ist prüde», sagt Firmengründer Gianni De Nicola, der seine Kampagnen seit jeher ohne Agentur gestaltet. «Ich habe mit der Stadt Zürich schon um Millimeter Haut gestritten. Doch wenn Bademode oder eben wie jetzt ein Fitnessstudio verkauft wird, ist es doch legitim, so zu werben.»

Auf dem neusten Plakat lässt De Nicola seine Familienmitglieder die Kollektion vorführen. «Die Reaktionen sind sehr positiv», freut sich der Firmengründer. «Aber ich stehe auch zu den alten Sujets, sie verbreiten Lebensfreude. Das ist doch kein Sexismus!»

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