Schütze Roger S.* (†33) traf ihn mitten ins Herz: Noch immer schwebt der Polizist (29), der bei der Schiesserei in Rehetobel AR gestern schwer verletzt wurde, in Lebensgefahr.
Wie bedrohlich die Schussverletzung des Beamten ist, weiss Dr. Schlomo V. Aschkenasy (52): «Ein Herzsteckschuss zu überleben, ist extrem selten», sagt der Kardiologe zu BLICK.
Wegen Blutverlust drohen Hirnschäden
Das grösste Problem sei dabei aber nicht das Herz, sondern das Hirn. «Das Herz ist ein Muskel. Wenn da eine Kugel reingeht, reisst dieser meist, das Blut tritt aus, und das Herz kann das Blut nicht mehr in die lebenswichtigen Organe pumpen. Dann kann auch das Hirn nicht mehr ausreichend versorgt werden, wodurch es zu Hirnschäden und innert Minuten zum Tod kommt», so der Herzspezialist.
Die linke Herzkammer ist verletzlicher
Entscheidend ist auch, welche Herzkammer getroffen wurde – die linke ist in den meisten Fällen tödlich. Während der Beamte im Spital weiter ums Überleben kämpft, solidarisierten sich seine Kollegen mit ihm mit einem gemeinsamen Profilbild auf Facebook. Ein graues Kreuz auf schwarzem Grund – durchgestrichen von einem blauen Balken. «Unter Polizisten kennen die meisten dieses Symbol», sagt Dionys Widmer, Sprecher der St. Galler Stadtpolizei.
Das Symbol heisst «The Thin Blue Line» und stammt ursprünglich aus Grossbritannien. Der obere schwarze Balken steht für die Bevölkerung, der untere für Kriminelle, das blaue Band sind die Polizisten, die sich dazwischenstellen.