Hauptarbeit der Restaurierung war die Beseitigung der enormen flächigen Verschmutzung, wie es am Dienstag an einer Medienbegehung hiess. «Mit Engelsgeduld und erheblicher körperlicher Anstrengung» seien die Flächen gereinigt worden. Die Verschmutzung sei durch aufsteigende Wärme und die Staubumwälzung der alten Luftheizung von 1871 gefördert worden.
Fachleute beseitigten sogenannte Verschwärzungen der hellen Putzflächen der Gewölbekappen. Sie taten dies zuerst trocken, dann feucht mit Hilfe von speziellen Schwämmchen und Wattestäbchen.
Es ist das erste Mal seit 1573, dass die Schwarz-Weissdekoration der Gewölbekappen und die Farbfassung der Renaissance-Schlusssteine «zusammenhängend angerührt» wurden, wie es weiter hiess.
Insgesamt hätten grosse Flächen in mühsamer Arbeit gereinigt werden müssen: 565 Quadratmeter (m2) bemalte Putzflächen, 580 m2 Steinrippen und 1400 m2 steinerne Wandflächen.
Das erste halbe Jahr habe zudem daraus bestanden, den Bestand und den Schadensbefund aufzunehmen sowie methodologische Tests durchzuführen.
Die Kosten von über 2,5 Millionen Franken konnten nur dank Zusatzfinanzierungen durch das Bundesamt für Kultur und den Lotteriefonds des Kantons Bern gedeckt werden. Fernziel ist es gemäss der Berner Münster-Stiftung, das Innere des Münsters als Ganzes zu restaurieren. Heute fehlt vor allem noch die Nordseite mit Seitenschiff und Kapellen.
Ab dem kommenden 6. Januar wird nun das Gerüst entfernt. Am 23. Februar folgt ein erster Gottesdienst ohne Gerüst. Dannzumal werden die Bänke noch nicht wieder an ihrem Platz stehen. Sie müssen für den Ausbau des Gerüsts abtransportiert werden.
Das Gewölbe des Münsters war im Jahr 1573 unter der Leitung des Werkmeisters Daniel Heintz fertiggestellt worden. Vor einigen Jahren wurde bereits der Chor des Münsters restauriert.