Den Reptilien gehts schlecht
In der Schweiz gibt es immer weniger Schlangen

Die Reptilienpopulationen in der Schweiz nehmen kontinuierlich ab. Besonders kritisch ist die Lage für die Ringel- und die Schlingnatter. Etwas besser sieht es bei den Amphibien aus. Dort bremsten Schutzmassnahmen den Rückgang teilweise.
Publiziert: 30.11.2023 um 10:57 Uhr
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Aktualisiert: 01.12.2023 um 13:35 Uhr
Den Schlangenarten in der Schweiz - auch der Ringelnatter (im Bild) - geht es schlecht. Dies zeigt eine neue Erhebung des Bundes. (Archivbild)
Foto: ALESSANDRO DELLA VALLE

Dies teilte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) am Donnerstag mit. Die Behörde publizierte die aktualisierten Roten Listen für die beiden Tierklassen Reptilien und Amphibien.

Demnach stehen von den 16 in der Schweiz heimischen Reptilienarten mehr als 80 Prozent auf der Roten Liste, entsprechend den von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) festgelegten Kriterien. Die Schweiz weist damit im Vergleich zum umliegenden Ausland einen besonders hohen Anteil an gefährdeten Reptilien auf.

Bei der Ringelnatter und der Schlingnatter, die an Feucht- und Trockenstandorte sowie an ein Netz von Kleinstrukturen gebunden sind, hat sich der Rückgang besonders beschleunigt, schrieb das Bafu. Für beide Arten wurde gemäss Unterlagen eine «ausgeprägte Abnahme der Beobachtungen in den Kontrollquadraten» registriert.

Vom Aussterben bedroht sind in der Schweiz die Vipernatter und die Europäische Sumpfschildkröte. Stark gefährdet sind alle weiteren Schlangenarten - neben der Ringel- und der Schlingnatter unter anderem auch die Zorn- und die Würfelnatter sowie die Aspisviper und die Kreuzotter.

Die Bestandesverluste führten vor Augen, dass in der ganzen Schweiz diversifizierte Lebensräume mit Kleinstrukturen unbedingt erhalten und neu angelegt werden müssten, so das Bafu. «Der Reptilienschwund lässt sich nur durch deutliche Verbesserungen der Habitate aufhalten.»

Nur leicht besser sieht es bei den Amphibien aus. Von den 19 bewerteten Arten befinden sich gemäss IUCN-Kriterien 15 auf der Roten Liste. Der prozentuale Anteil der gefährdeten Arten sei im Vergleich mit der letzten Roten Liste von 2005 nahezu unverändert.

Jedoch gibt es Lichtblicke. So hätten die Massnahmen zum Schutz der Amphibien bei den meisten Arten den Bestandesrückgang immerhin gebremst, so das Bafu. So habe die gezielte Pflege der bestehenden Laichgebiete und der Bau von temporär wasserführenden Weihern lokal zu Erfolgen geführt.

Wenn die Anstrengungen zum Schutz der Amphibien nicht nachlassen, dann besteht laut Bafu die Chance, «dass es mit den Amphibien wieder aufwärtsgehen kann». Was lokal infolge guter Projekte bereits der Fall sei, solle nun schweizweit angestrebt werden. Viele Amphibien seien immer noch stark von diesen Schutz- und Förderungsmassnahmen abhängig.

(SDA)

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