Jetzt hat die Ostschweizerin Edith Zellweger (†67) ihren Kampf gegen den Krebs verloren. Die kompromisslose Tierschützerin ist am 27. Juni gestorben. «Sie ist friedlich eingeschlafen», sagt ihr Ehemann Willy Zellweger (70). Mitten im Abstimmungskampf zu der Initiative «Ja zu Tier- und Menschenversuchsverbot» im Februar hatte sie die Nachricht erhalten, dass die Krankheit erneut ausgebrochen ist. Trotz starken Schmerzen trat sie am selben Tag noch in der Politsendung «Arena» auf und liess sich nichts anmerken.
Anfang Mai stellten die Ärzte schliesslich ein unkontrolliertes Wachstum der Metastasen in Lunge und Wirbelsäule fest. Kein Mittel konnte die Veganerin jetzt noch retten. Sie verbrachte die letzten paar Wochen zu Hause bei ihrem Mann, ihren geretteten Katzen und Hunden.
Angst um Zukunft ihrer Tiere
Über ihr eigenes Leid jammerte sie nie. Edith Zellweger war viel mehr verzweifelt, dass sie nach ihrem Tod für ihre Stiftung «Zellweger Animal Foundation» keine Zukunft sah und nicht mehr für ihre Tiere da würde sein können.
«Wer schaut zu meinen Tieren, wenn ich nicht mehr da bin?», sagte die Tierschützerin immer wieder zu Blick. Es sind alles Katzen und Hunde, die schwer weitervermittelt werden konnten. Aus Angst um die Zukunft ihrer Tiere weinte sie in den letzten Wochen immer wieder bittere Tränen.
Erfolgreiches Kastrationsprogramm
Stolz war sie auf ihre Erfolge von ihrem Kastrationsprogramm im Rheintal. Sie hatte das schweizweit erste kostenlose Kastrationsprogramm für Hunde und Katzen etabliert. Über 500 Tiere von Bauernhöfen und aus der Wildnis wurden dank ihr kastriert, sie hat mit der Aktion riesiges Tierleid verhindert. Ihr Traum war, das Programm auf die ganze Schweiz auszudehnen.
Ihre letzte Rettungsaktion galt der Katze Nina. Ein Bauer im Luzernischen hatte die Katze mit einem Luftgewehr angeschossen und schwer verletzt. Zellweger holte sie vom Hof ihres Peinigers und liess sie operieren. Den Bauer zeigte sie an. Nina lebt noch immer im Haus von Zellwegers. Obwohl sie nur noch drei Beine hat, geht es ihr gut.
Die Zukunft der Stiftung und der geretteten Tiere ist ungewiss. «Ich fühle mich mit der ganzen Situation überfordert», sagt Willy Zellweger. «Niemand kann Edith ersetzen. Ich habe zu wenig Kraft, ich bin ja auch schon 70 Jahre alt. Ohne Hilfe muss ich die Stiftung nach und nach auflösen. Vielleicht kann ich das Kastrationsprogramm noch etwas weiterlaufen lassen, aber nicht viel mehr.»
Edith Zellweger wollte keine Beerdigungsfeier für sich. Ihre Asche soll mit der Asche ihrer Mutter und derjenigen ihrer verstorbenen Tiere vermischt und in einer Urne aufbewahrt werden.
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