Um ein Haar wäre Chris Gursky während seines Urlaubes in der Schweiz in den Tod gestürzt. Am 13. Oktober startete der Autohändler aus dem US-Bundesstaat Florida zu einem Tandemflug über Interlaken BE. Doch Delta-Pilot Michael T. vergass, ihn zu sichern.
Erst als der Segler bereits in der Luft war, bemerkte er seinen fatalen Fehler. 2 Minuten und 14 Sekunden kämpfte Gursky um sein Leben. Mit einigen Blessuren überlebte er den Horror-Flug.
Geldbusse für lebensgefährliche Panne
Nach dem Vorfall schaltete sich das die Bundesanwaltschaft (BA) und das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) ein. Das BA hat «in diesem Zusammenhang ein Strafverfahren eröffnet», sagt BA-Sprecher David Venetz zu BLICK.
Auch das Bazl geht gegen den Piloten vor. Ein Verwaltungsstrafverfahren und ein Administrativverfahren wurden eröffnet.
Das Verwaltungsstrafverfahren ist nun abgeschlossen. Pilot T. muss 800 Franken zahlen. Gedroht hätten ihm nach Artikel 91 des Luftfahrtgesetzes bis zu 20'000 Franken.
«Der fehlbare Hängegleiterpilot wurde gebüsst und er hat die Busse akzeptiert», sagt Bazl-Sprecher Christian Schubert zu BLICK.
Pilot droht Lizenzentzug
Das ist aber nur eine erste Massnahme. Denn: Das Bazl prüft im zweiten Verfahren weitere Strafen. «Wie zum Beispiel den zeitweiligen oder dauernden Entzug oder eine Einschränkung des Hängegleiterausweises», wie Schubert sagt.
Laut Schubert dürfte das zweite Verfahren in einigen Monaten abgeschlossen sein. Bis dahin darf T. weiterfliegen. Seine Lizenz hat er nämlich nach wie vor.
«Ich bin geliefert»
Chris Gursky ist inzwischen zurück in der Heimat. Im Frühstücksfernsehen beschrieb er, wie er sich fühlte. Als er ungesichert über Bäume und Wiesen flog, dachte er, dass er sterben müsste. «Das war es. Ich dachte, dass ich abstürze und sterbe. Ich bin geliefert», sagte Gursky in «Good Morning America».
Aber er zeigt auch Galgenhumor: «Ich werde noch einmal Delta segeln müssen. Meinen ersten Flug konnte ich gar nicht geniessen.»
* Name geändert