Die Schweiz hat ein Medikament bestellt, das im Kampf gegen das Coronavirus entscheidend sein könnte. Es handelt sich um 3000 Dosen des Antikörper-Cocktails, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte. Zur Vertragssumme wurden keine Angaben gemacht.
Bei den Medikamenten handelt es sich um eine Mischung der Antikörper Casirivimab und Imdevimab. Diese wurden vom US-Biotechnologieunternehmen Regeneron Pharmaceuticals in Partnerschaft mit Roche entwickelt wurden. Sie sollen eine Resistenz gegen das Coronavirus erzeugen.
Erste Behandlung ab Mitte Mai
Diese einmalig intravenös im frühen Krankheitsstadium verabreichten Medikamente verhindern das Eindringen des Virus in die Zelle und senken laut ersten Studien das Erkrankungsrisiko deutlich. Vorbild und Grundlage sind Antikörper, die aus dem Plasma eines Menschen gewonnen werden, die Covid-19 überstanden haben.
Der Bund übernimmt die Kosten der Behandlungen bis sie von der obligatorischen Krankenversicherung vergütet werden. Die ersten Behandlungen sollen ab Mitte Mai für bestimmte Risikopatientinnen und -patienten verfügbar sein, wie der Bund mitteilte.
Medikamente mit monoklonalen Antikörpern gibt es bereits seit den 1990er-Jahren. Sie wurden bisher meist gegen Krebserkrankungen oder Autoimmunkrankheiten eingesetzt.
Swissmedic gibt grünes Licht
Die Schweizer Arzneimittelaufsicht Swissmedic hat am Dienstgmorgen offiziell grünes Licht für den Einsatz des vom Bund bestellten Anti-Corona-Medikamentencocktails gegeben. Die eigentliche Zulassung steht noch aus, dennoch darf das Konzentrat mit dem Namen «RegN-Cov2» bereits angewendet werden.
Die USA hatten für das Medikament mit den Wirkstoffen Casirivimab und Imdevimab bereits im November 2020 eine Notfallzulassung erteilt. Damit können Patienten mit leichter bis mittelschwerer Covid-19-Erkrankung behandelt werden, wenn das Risiko für einen schweren Verlauf besteht. Auch in der EU kommt das Arzneimittel ohne Zulassung bereits zur Anwendung.
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