Ein Mann musste nach dem Konsum eines illegalen Erektionsförderers ins Spital. Der Betroffene sei Anfang Jahr in eine Schweizer Notaufnahme gebracht worden, schreibt Swissmedic in einer Medienmitteilung. Er habe unter einer Dauererektion, Zuckungen in den Beinen und Rückenschmerzen gelitten.
Das Medikament, das der Mann genommen hatte, wurde nach dem Vorfall im Labor analysiert. Dabei stellte sich den Angaben zufolge heraus, dass der Mann ein Vielfaches der empfohlenen Maximaldosis zu sich genommen hatte. Dies, obwohl er lediglich zwei Pillen geschluckt hatte. Grund war, dass der Wirkstoff Sildenafil bei dem nicht zugelassenen Mittel aus dem Ausland zu stark dosiert war.
15 Prozent mit Überdosierungen
Um einen Einzellfall handelt es sich laut Communiqué nicht. Swissmedic stellt bei 15 Prozent aller untersuchten illegalen Potenzmittel massive Überdosierungen fest. Rund die Hälfte der Präparate weist dem Institut zufolge Qualitätsmängel auf.
Erhöhte Dosierungen wirken nicht stärker, hält Swissmedic fest. Vielmehr steigt durch sie das Risiko von Nebenwirkungen. Bei Personen mit Risikofaktoren können Herzrhythmusstörungen oder sogar Herzinfarkte die Folge sein.
In einem Jahr 6800 Pakete abgefangen
Erektionsförderer sind diejenigen Medikamente, die nach Behördenangaben mit Abstand am häufigsten illegal in die Schweiz eingeführt werden. Im Jahr 2022 fingen die Schweizer Zollbehörden gemäss Swissmedic knapp 6800 Pakete mit Arzneimitteln ab. 79 Prozent davon enthielten Potenzmittel.
Nicht zugelassene Medikamente enthalten häufig keinen oder den falschen Wirkstoff oder giftige oder süchtig machende Substanzen, wie Swissmedic in seiner Mitteilung warnt. Sie bedeuten darum ein grosses Gesundheitsrisiko. (SDA/noo)