Das sagt der Bundesrat zur Flüchtlings-Krise
«Wir haben die Lage im Griff»

Die jüngste Tragödie um 71 erstickte Flüchtlinge im Lastwagen auf einer österreicher Autobahn beschäftigt ganz Europa – und die Schweiz. Zwei Bundesräte beziehen Stellung in der Debatte um die Vertriebenen.
Publiziert: 29.08.2015 um 10:55 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 12:36 Uhr
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Ist tief betroffen: Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga.
Foto: Keystone / Georgios Kefalas

Das Drama um die immer weiter steigenden Zahlen von sterbenden Flüchtlingen hat die Schweizer Regierung zum Handeln bewogen. Erst gestern verkündete die Bundespolizei fedpol die Gründung einer Task-Force gegen internationale Schlepperbanden. Jetzt äussern sich auch Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Verteidigungsminister Ueli Maurer zur Krise.

Sommaruga begrüsst die Einberufung der Schlepper-Task-Force. Die 55-jährige SP-Politikerin will die skrupellosen Schlepper noch stärker bekämpfen, auch wenn die Problematik «sehr komplex» sei. Gegenüber Blick.ch sagt sie: «Wir dürfen nicht hinnehmen, dass sich solche Tragödien hier in Europa zutragen.»

«Ich hoffe, der Tod dieser Menschen löst etwas aus»

Für Sommaruga steht nun auch die Schweiz in der Pflicht: «Migrantinnen und Migranten sind Menschen. Und Menschen haben ein Anrecht auf Sicherheit. Jeder Mann, jede Frau, jedes Kind verdient das – das Recht auf Sicherheit ist ein Menschenrecht.»

Zum Schluss sagt die Bundesrätin auch nochmals deutlich, was sie von der teils sehr emotional und hitzig geführten Asyl-Debatte hält. «Ich hoffe, der grausame Tod dieser Menschen löst auch etwas aus in jenen, die sich in den letzten Wochen unwürdig über Migrantinnen und Migranten geäussert haben.»

Maurer: «Wir haben die Lage im Griff»

Ebenfalls zum Thema geäussert hat sich SVP-Bundesrat Ueli Maurer. Von einem «Asylchaos» in der Schweiz will der 64-jährige Zürcher nichts wissen. «Im Moment haben wir die Lage im Griff», sagt er gegenüber der Westschweizer Zeitung «Le Temps». Man sei aber in einer aussergewöhnlichen Situation.

Die Flüchtlinge seien für Europa «eine echte Prüfung, an die es nicht im Traum gedacht hätte und auf die es nicht vorbereitet ist». Man müsse in den Krisengebieten direkt intervenieren, insbesondere bei den Nachbarn von Syrien und dem Irak. «Europa kann nicht hunderttausende Flüchtlinge aufnehmen», sagt Maurer

Wenn die «Wellen von Migranten» weiter anhalten, wisse Maurer nicht, wie sich die Situation in den nächsten Monaten entwickeln werde. (cat/jow/sda)

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