Der Frühlingsanfang bedeutet für die meisten Autofahrer vor allem eines: Der Reifenwechsel steht an. Eigentlich gilt ja für Winter-Pneus die Faustregel Oktober bis Ostern. Doch Ostern ist dieses Jahr sehr spät. «Wer will, kann auf jeden Fall seine Sommerreifen jetzt schon aufziehen», sagte Daniel Graf vom TCS gestern (BLICK berichtete).
Während jetzt Autofahrer fleissig Reifenwechsel-Termine vereinbaren müssen, scheinen Besitzer von Ganzjahresreifen bereits sorglos zu unterwegs sein. Das Versprechen dieser speziellen Pneus: optimaler Schutz, egal ob auf heissen, nassen oder schneebedeckten Strassen. Und Schluss mit dem lästigen Reifenwechseln.
Doch sind Allwetterreifen wirklich eine gute Alternative? Jein, meint der TCS. «Grundsätzlich ist ein Ganzjahresreifen ein Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen. Dementsprechend ist ihre Leistung weder im Sommer noch im Winter hervorragend», sagt TCS-Experte Anton Keller zu BLICK.
Im Klartext: Der TCS empfiehlt eine saisongerechte Bereifung.
Nur etwas für Wenig-Fahrer
Gefährlich sind Ganzjahresreifen aber nicht. In einem letzten durchgeführten Test aus dem letzten Jahr konnten vier Modelle den TCS überzeugen. Es wurden zwar vereinzelte Schwächen festgestellt, aber im Gesamtpaket konnten die Allwetterreifen punkten.
Allwetterreifen sind also vor allem eine Alternative für Fahrer, die das Auto nur ab und zu nutzen. Hier gilt die Faustregel: Wer mehr als 20'000 km im Jahr zurücklegt, sollte auf Allwetterreifen besser verzichten.
Trend im Verkauf spürbar
Wirklich durchsetzen konnten sich die speziellen Pneus ohnehin noch nicht, wie mehrere Reifenhändler auf Anfrage bestätigen. Bruno Duarte vom Pneuhaus Frank in Dietlikon ZH sagte etwa: «Es ist eine steigende Tendenz spürbar, jedoch ist das Verkaufsvolumen noch nicht der Rede wert.»