«Das ist absolut illegal»
Selbsthilfe gegen Abschlepp-Abzocker

Mit Parksündern macht eine Firma das grosse Geschäft. Jetzt wehren sich zwei der Betroffenen.
Publiziert: 06.09.2015 um 19:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.11.2018 um 20:51 Uhr
Beat Alter und Nicole Lieberherr reichen Anzeige gegen die Autohilfe ein.
Foto: Joseph Khakshouri
Von Walter Hauser

Mit Falschparkierern macht Autohilfe 24 kurzen Prozess. Innert weniger Minuten ist die Firma mit einem Wagen vor Ort, nimmt das Auto an den Haken – und gibt es nur zurück, wenn der Besitzer eine saftige Rechnung von mehreren Hundert Franken begleicht (SonntagsBlick berichtete). Auch letzte Woche wurden vor dem Restaurant Casa Alegria in Glattbrugg ZH mehrere Autos abgeschleppt. Jetzt spitzt sich der Streit um die umstrittene Praxis weiter zu.

Mehrere Betroffene gehen rechtlich gegen die Autohilfe 24 vor. Sie erstatteten Anzeige wegen Nötigung. Zudem gründete Nicole Lieberherr (43) eine Interessengemeinschaft gegen die Autoabschlepperei und schaltete eine Homepage auf (www.ig-selbsthilfe.ch). Sie bietet Betroffenen Beratung und Unterstützung an. «Wir wollen den Abschlepp-Abzockern das Handwerk legen. Das ist absolut illegal», sagt Nicole Lieberherr, Treuhänderin  und ehemalige Gemeinderätin von Opfikon ZH.

Unterstützt wird sie von Beat Alter (46), der eine Sammelklage vorbereitet. Der Glattbrugger Aussendienstmitarbeiter will Autohilfe 24 mit Hilfe von weiteren Betroffenen verklagen. «Erstaunlich viele haben sich bei mir bereits gemeldet», sagt Alter.

Die Besitzerin eines Solariums in Glattbrugg, der zwei Parkplätze im Hof des Restaurants gehören, hält die Vorwürfe gegen den Abschleppdienst für verfehlt. Autohilfe 24 habe ihr Problem mit den Parksündern gelöst. Ihre Kunden könnten endlich wieder besser parkieren.

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