In einer Erklärung auf ihrer Homepage kritisierte Merkel, dass Merz bei der Abstimmung die Stimmen der AfD in Kauf nahm. Wochen zuvor hatte Merz noch erklärt, nicht nur eine Zusammenarbeit mit der AfD auszuschliessen, er wolle auch verhindern, dass Abstimmungsmehrheiten mithilfe von Stimmen der AfD zustandekommen. Merz sagte, er wolle solche «Zufallsmehrheiten» nicht.
Merkel kritisierte nun sein Umschwenken in diesem Punkt. «Für falsch halte ich es, sich nicht mehr an diesen Vorschlag gebunden zu fühlen und dadurch am 29. Januar 2025 sehenden Auges erstmalig bei einer Abstimmung im Deutschen Bundestag eine Mehrheit mit den Stimmen der AfD zu ermöglichen», so Merkel.
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«Das hätten diese Damen und Herren von rechts aussen doch gerne»
Bei einer Rede im Deutschen Bundestag am 13. November 2024 sagte Merz: «Wir sollten mit Ihnen, den Sozialdemokraten, und Ihnen, die Grünen, vereinbaren, dass wir nur die Entscheidungen auf die Tagesordnung des Plenums setzen, über die wir uns zuvor mit Ihnen von der SPD und den Grünen in der Sache geeinigt haben, sodass weder bei der Bestimmung der Tagesordnung noch bei den Abstimmungen in der Sache hier im Haus auch nur ein einziges Mal eine zufällige oder tatsächlich herbeigeführte Mehrheit mit denen da von der AfD zustande kommt.»
Und weiter: «Denn das hätten diese Damen und Herren von rechts aussen doch gerne, dass sie plötzlich die Mehrheiten besorgen, und sei es mit Ihnen von den beiden Minderheitsfraktionen bei der Bestimmung der Tagesordnung.»