Das gleiche Openair-Ghetto wie 2014
Sauenfeld!

Das Belohnungssystem des neuen Müllkonzepts des Hip-Hop-Festivals hat nicht viel bewirkt. BLICK inspizierte gestern den ganzen Campingplatz. Wie auch letztes Jahr hinterliessen die Besucher Abfallberge.
Publiziert: 13.07.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:51 Uhr
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Im Meer der zurückgelassenen Zelte: «Noch immer wird zuviel Abfall von Gästen zurückgelassen», sagt Openair-Sprecher Joachim Bodmer.
Foto: Joseph Khakshouri
Von Lea Gnos

Das Festivalgelände vom Openair Frauenfeld gleicht einer Müllhalde: Zelte, Lebensmittel und PET-Flaschen der 133'000 Gäste türmen sich meterhoch – schon wieder. Die Bilder unterscheiden sich kaum vom Vorjahr.

Dabei wurde beim Hip-Hop-Festival ein neues Müllkonzept mit Belohnungssystem eingeführt. Dies nachdem die Besucher im letzten Jahr tonnenweise Abfallberge hinterlassen hatten. Selbst ihre 50-Franken-Zelte liessen sie einfach liegen.

In diesem Jahr hätte alles anders werden sollen. Die Verantwortlichen hatten sich Anreize überlegt. «Wer den Müll trennt, die PET-Flaschen zurückbringt und die Campingausrüstung wieder mitnimmt, darf an einer Verlosung teilnehmen. Zu gewinnen gibt es Festivaltickets fürs nächste Jahr, T-Shirts, Kopfhörer oder Taschen», sagt Festivalsprecher Joachim Bodmer (43). Auch führte das Festival die Drei-Liter-Regel ein: «Die Besucher dürfen neu nicht mehr als ein Sixpack Bier aufs Gelände mitbringen.»

Trotz der Abfallberge findet Bodmer, dass die Mülldisziplin besser geworden ist: «Wir haben massiv weniger Müll als letztes Jahr.» Die BLICK-Fotos zeigten jene Ecke des 55 Hektar grossen Campingplatzes, auf der am meisten Dreck hinterlassen worden sei. «Die Fotos erwecken einen falschen Eindruck, weil sie nur einen kleinen Ausschnitt des Festivals zeigen und keinen Überblick über die gesamte Situation geben», sagt er. Allerdings: BLICK inspizierte gestern den ganzen Campingplatz, und überall sah es ähnlich aus.

Wie viele Tonnen Müll, den eine Frauenfelder Firma recycelt, die Besucher wirklich zurückliessen, ist noch nicht bekannt. Dieses Jahr könne auch nicht mit 2014 verglichen werden. «Der Müll war letztes Jahr wegen des Schlamms schwerer», sagt Bodmer.

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