Darf der Obergefreite Gabriel P. jetzt wieder ins Militär?
Freispruch nach Handgranaten-Klau

2012 verschwinden bei einer Militärübung zwölf Handgranaten. Ein mutmasslicher Dieb ist schnell gefunden. Nach einer Verurteilung 2014 folgt nun in zweiter Instanz der Freispruch – womit der Mann wieder Militärdienst leisten könnte.
Publiziert: 16.08.2015 um 19:51 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 21:15 Uhr
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Gabriel P. wurde 2014 vom Militärgericht verurteilt.

Im Herbst 2012 verhaftet die Militärpolizei den Obergefreiten Gabriel P.* in seiner Unterkunft. Der damals 21-Jährige soll wenige Tage zuvor ein Dutzend Handgranaten vom Waffenplatz Herisau AR geklaut haben. «Sie führten ihn in Handschellen ab und trugen eine Tasche raus», so ein Rekrut zu BLICK.

Das Militärgericht 7 in Chur verurteilt P. im Frühling 2014 zu einer bedingten Gefängnisstrafe von 15 Monaten. Die Armee schliesst ihn vom Dienst aus.

Nun die Wende: Das Militärappellationsgericht hat den ehemaligen Obergefreiten in zweiter Instanz freigesprochen, schreibt die «SonntagsZeitung». Die schriftliche Begründung steht noch aus. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Doch bleibt es beim Freispruch, wird P. wieder zum Militärdienst aufgeboten, bestätigt Armeesprecher Walter Frick gegenüber der Zeitung.

Der junge Mann aus Winterthur bestreitet nach wie vor, etwas mit dem Handgranaten-Klau zu tun zu haben.

Entdeckt wurde der Diebstahl im November 2012 beim Schiessstand Breitfeld in Neuchlen SG (Blick.ch berichtete). In einer Kiste fanden die Infanterie-Rekruten statt zwölf Handgranaten vom Typ EUHG 85 bloss Steine.

Zwar handelt es sich bei der vermissten Munition um Übungsgranaten. «Harmlos sind sie aber nicht», so Tobias Kühne, Sprecher der Militärjustiz. «Jedes Exemplar ist mit Sprengstoff gefüllt und explodiert. Die Detonation ist einfach nicht so heftig wie bei Kriegsgranaten.»

Der Verbleib der gefährlichen Munition ist nach wie vor ungeklärt. (mad)

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