Corona-Parties
Den Schlamassel einfach mal vergessen

In der ganzen Schweiz treffen sich Jugendliche, um die Pandemie kurz zu vergessen.
Publiziert: 28.03.2021 um 09:49 Uhr
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Dana Liechti, Redaktorin SonntagsBlick.
Foto: Paul Seewer
Dana Liechti

Langsam, aber sicher liegen die Nerven blank. Und die Geduld ist am Ende. Das Warten, Hoffen, Bangen – es hat sich noch nicht ausbezahlt. Je länger die Pandemie dauert und je länger die Rückkehr einer gewissen Normalität auf sich warten lässt, desto mühseliger wird es für uns alle – ob Alt oder Jung –, die aktuelle Situation mit Fassung zu tragen.

Die Folgen bleiben unausweichlich. Die einen nehmen es mit den Massnahmen nicht mehr ganz so ernst, andere demonstrieren sogar dagegen. Und wieder andere sorgen für Trouble auf den Strassen – wie die Jugendlichen am Freitagabend in St. Gallen. Verwundern darf einen das nicht: Gerade junge Erwachsene leiden besonders stark unter den Folgen der Pandemie. Sie verlieren wichtige Jahre, in denen sie die Welt und sich selbst kennenlernen sollten. Sie verpassen unbeschwerte Momente, erste Male, grosse Augenblicke. Sie haben Langeweile und Zukunftsängste.

Verständlich also, dass sie sich hie und da mal wieder frei fühlen möchten. Dass sie auch mal etwas lauter durch die Strassen ziehen oder Lust haben, den ganzen Schlamassel beim Feiern für kurze Zeit zu vergessen. Da kann man auch mal ein Auge zudrücken.

Anders sieht es aus, wenn Gewalt im Spiel ist. Denn auch wenn der Frust der Jugendlichen verständlich ist: Gewalt hat noch nie geholfen. Den allermeisten jungen Erwachsenen ist das zum Glück auch bewusst. Sie tragen die Situation mit Fassung, beissen auf die Zähne und bleiben anständig. Davon könnten sich auch einige Erwachsene eine dicke Scheibe abschneiden.

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