Handelte die Schweiz im Kampf gegen das Coronavirus zu langsam? Hätte die Grenze zu Italien früher dichtgemacht werden müssen? In einem Interview mit dem Tessiner Radio «RSI» hat Daniel Koch, oberster Corona-Schützer der Schweiz, erstmals Selbstkritik geübt: «Am Anfang der Epidemie wurden keine Reisehinweise bezüglich China gemacht. Ich glaube, dass das ein Fehler war», so Koch.
Die Schweiz steht mit ihrer verzögerten Reaktion laut dem Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) aber nicht alleine da. Man hätte weltweit früher handeln müssen, so Koch.
Epidemie sei nicht unterschätzt worden
Unterschätzt hätten er und seine Mitarbeiter die Epidemie aber nicht. «Im Nachhinein kann man immer etwas besser machen. Allgemein würde ich aber sagen, nein. Wir würden wieder gleich und Schritt für Schritt entscheiden.»
Eine frühere Grenzschliessung zu Italien hätte jedoch keinen Unterschied gemacht, zeigt sich Koch überzeugt: «Als wir sahen, was in Italien passierte, waren schon viele Schweizer dort gewesen. Eine Grenzschliessung hätte keinen grossen Unterschied gemacht.»
Landesweit 300 Tote
In der Schweiz gibt es inzwischen fast 14'900 positive Coronavirus-Fälle. 300 Infizierte kamen landesweit ums Leben.
Wegen der Pandemie leben inzwischen mehr als drei Milliarden Menschen rund um den Globus in häuslicher Isolation. Die USA haben China und Italien bei der Zahl der Erkrankungen inzwischen überholt und sind mit mehr als 125'000 Fällen das Land mit den meisten Ansteckungen weltweit. Mindestens 2200 Menschen starben dort an der Lungenkrankheit Covid-19. (noo)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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