König Vajiralongkorn (67) von Thailand ist kein Freund der Pressefreiheit. Während sein Volk unter der Corona-Krise leidet, jettet der 67-Jährige mit seinem Harem munter zwischen Bangkok, Zürich und Bayern hin und her. Weil er dafür immer wieder kritisiert wird, sollen die Reisen möglichst vor kritischen Journalisten versteckt werden. In Thailand ist das kein Problem. Und auch in der Schweiz hat der schwerreiche Monarch für das Einschüchtern von Fotografen einen Verbündeten gefunden: die Kantonspolizei Zürich.
Gestern nutzte der König den Flughafen Zürich mal wieder. Die deutsche «Bild»-Zeitung engagierte den Schweizer Fotografen Claudio M.*, der auch regelmässig für BLICK fotografiert. Dieser positionierte sich in einem öffentlich zugänglichen Bereich des Flughafens und machte Bilder des Königs-Jets, wie schon so oft.
Angestellte des Königs bestellen die Kapo Zürich
Diesmal passte es dem Thai-König aber offenbar nicht: «Sicherheitsbeamte des Königs begannen, mich zu fotografieren. Ich sah sie aufgeregt telefonieren», erklärt der Fotograf. Dann kommt die Zürcher Polizei ins Spiel, mit einem Aufgebot von sechs Beamten.
Die Kantonspolizisten wollen M. vom Fotografieren abhalten. Dieser erklärt, er sei Journalist: «Ich gebe Ihnen meinen Ausweis», bietet er an. Und weiter: «Ich mache Fotos vom König für die Bild.» Und M. tut genau das, was die Beamten offensichtlich verhindern sollen: Er macht Bilder von der Maschine. Und er weist die Polizisten auf die Pressefreiheit hin. Eine Videokamera läuft mit, dokumentiert, was nun folgt.
Bevor nur ein Bild vom Thai-König geschossen wird, legt Polizist Lopez** dem Fotografen Handschellen an, verdreht ihm den Arm. «Sie tun mir weh», ruft der Fotograf, der keinen körperlichen Widerstand leistete. «Sie sind selber schuld, wenn es weh tut», sagt der Polizist gut hörbar im Video, während der Journalist vor Schmerzen aufschreit.
Als Entschuldigung erlässt die Polizei die Parkgebühren
«Im Befragungszimmer haben sie mir gesagt, dass die Entourage des Thai-Königs den Polizeieinsatz ausgelöst habe», so der Fotograf. Es folgt eine Liste von Vorwürfen an M., von der sich kein einziger erhärten liess: Der Fotograf habe eine Türe aufgebrochen, könne gar ein Terrorist sein, habe sich einer Polizeikontrolle entziehen wollen. Vom anfänglichen Vorwurf, M. sei in einem abgesperrten Bereich des Flughafen gewesen, wusste die Pressestelle der Kapo am nächsten Tag nichts.
Als die Beamten verstehen, dass kein Fehlverhalten vorliegt, erlassen sie dem Fotografen die Parkgebühren. «Zuvor sichteten sie aber noch meine Fotos, wohl um sicherzustellen, dass wirklich kein Bild vom König darunter ist», sagt Claudio M.
Mittlerweile hat auch die deutsche «Bild»-Zeitung über den Rambo-Einsatz der Zürcher Polizei berichtet.
Keine Antwort von der Polizei
Bei der Kapo Zürich reagiert man äusserst zurückhaltend auf Anfragen. BLICK fragt: Hat sich die Kapo Zürich zum Handlanger eines ausländischen Monarchen gemacht? Hat man tatsächlich die Fotos gesichtet? Auf welcher rechtlichen Basis wurde die Pressefreiheit untergraben? Warum erlässt man dem Fotografen die Parkgebühren?
Eine Antwort von der Pressestelle der Kantonspolizei kommt nicht. Stattdessen heisst es allgemein: «Eine Person, die sich als Medienschaffende ausgab, widersetzte sich einer Personenkontrolle durch die Polizei und wurde deshalb verhaftet.» Und Sprecher Werner Schaub droht mit rechtlichen Schritten, sollten am Einsatz beteiligte Polizisten in der Berichterstattung identifizierbar sein.
BLICK publiziert das Video. Dabei werden die Polizisten unkenntlich gemacht. Wie es BLICK auch so gehandhabt hätte.
*Name bekannt
**Name geändert
Immer wieder hat der thailändische König Vajiralongkorn (67), genannt Rama X., Probleme mit Fotografen. 2017 wurde er in einem bauchfreien Oberteil in einem Möbelhaus in Bayern fotografiert. Ein Foto, dessen Publikation in Thailand streng verboten ist. Aber auch in der Schweiz steigt der König regelmässig ab. 2018 versuchte seine Entourage etwa zu verhindern, dass er in Affoltern am Albis ZH beim Velofahren fotografiert wird.
Auch während der Corona-Krise geht das Versteckspiel des Monarchen weiter. Während das Volk unter einer Ausgangssperre leidet, lässt er es sich laut der «Bild»-Zeitung im Viersternehotel Grand Hotel Sonnenbichl im bayerischen Garmisch-Partenkirchen gut gehen. Im Gepäck: angeblich 20 Konkubinen. Nach Zürich reiste er am Wochenende in seiner privaten Boeing 737-800 – notgedrungen rief seine Heimat. Bei uns traf Rama X. auch seine Herzensdame Suthida (41). Sie soll seit Wochen ein Gast im Hotel Waldegg in Engelberg OW gewesen sein.
Als er am Dienstag wieder in Zürich landete, kam es zum Eklat mit dem Schweizer Fotografen.
Immer wieder hat der thailändische König Vajiralongkorn (67), genannt Rama X., Probleme mit Fotografen. 2017 wurde er in einem bauchfreien Oberteil in einem Möbelhaus in Bayern fotografiert. Ein Foto, dessen Publikation in Thailand streng verboten ist. Aber auch in der Schweiz steigt der König regelmässig ab. 2018 versuchte seine Entourage etwa zu verhindern, dass er in Affoltern am Albis ZH beim Velofahren fotografiert wird.
Auch während der Corona-Krise geht das Versteckspiel des Monarchen weiter. Während das Volk unter einer Ausgangssperre leidet, lässt er es sich laut der «Bild»-Zeitung im Viersternehotel Grand Hotel Sonnenbichl im bayerischen Garmisch-Partenkirchen gut gehen. Im Gepäck: angeblich 20 Konkubinen. Nach Zürich reiste er am Wochenende in seiner privaten Boeing 737-800 – notgedrungen rief seine Heimat. Bei uns traf Rama X. auch seine Herzensdame Suthida (41). Sie soll seit Wochen ein Gast im Hotel Waldegg in Engelberg OW gewesen sein.
Als er am Dienstag wieder in Zürich landete, kam es zum Eklat mit dem Schweizer Fotografen.