«Es geht in erster Linie um eine Massage», antwortet Monika Blaser, Inhaberin des Tantraparadieses in Aefligen BE blitzschnell auf die Frage von Blick, was denn der Unterschied zwischen einem Tantra-Salon und einem normalen Puff sei.
«Im Vordergrund steht nicht die Erotik: Bei der Mehrheit der Fälle bleibt es bei einer Massage – ganz ohne Höhepunkt», fügt sie an. Es handle sich bei dem Tantra-Salon ganz sicher nicht um ein Puff, behauptet Blaser.
So wahnsinnig sündenfrei ist ihr Geschäft aber nicht: Kunden können für 350 Franken einen Service inklusive Geschlechtsverkehr buchen.
Neben Massagen von unterschiedlicher Dauer gibts für 50 Franken Zuschlag einen Duschservice – mit Masseurin. Mann dürfe aber auch alleine duschen, sagt Blaser. Dies sei dann gratis.
Ebenfalls im Angebot: eine Intimrasur samt Feinmassage für 250 Franken.
Nicht alle sehen den Service des Tantraparadieses so locker wie Chefin Blaser: Schon vor zwei Jahren versuchten 150 Nachbarn die Eröffnung des Salons zu verhindern.
Dieses Jahr wehrten sich erneut diverse Nachbarn gegen längere Öffnungszeiten: «Es wird Zeit, dass wieder Ruhe einkehrt!», sagen Marlise (68) und Andreas Schrag (69), die gegenüber ein Münzgeschäft betreiben. Doch die Erregung wird in Aefligen nicht abebben: Das Regierungsstatthalteramt hat soeben Blasers Gesuch für längere Öffnungszeiten bewilligt.
«Schreiben unseren Gästen nichts vor»
Bei Tantra gehe es eben nicht einfach um den Höhepunkt. Dennoch spiele die Erotik eine grosse Rolle, verteidigt sich Blaser. «Es ist ganz natürlich, dass erotische Gefühle geweckt werden, wenn sich zwei nackte Körper gegenüberstehen.»
Den Besuchern des Tantraparadieses sei es freigestellt, wie sie ihren Besuch gestalten wollen: «Wir möchten unsere Gäste glücklich machen – und ihnen nichts vorschreiben.»
Wie soll man sich die Kundschaft eines Tantra-Salons vorstellen? «Bei uns gibt es alles. Vom Bauer bis zum Bonzen mit teurem Wagen – den wir uns niemals leisten werden können», sagt Blaser.
Manche Kunden würden den Salon wöchentlich besuchen, andere kommen nur alle zwei bis drei Monate – dann dafür richtig.
Positive Reaktionen
Monika Blaser versteht den Zoff ums Puff in Aefligen nicht. Sie wisse nicht, wieso die Leute so einen Aufstand machten.
Nach dem Artikel im Blick habe sie viele positive Rückmeldungen erhalten. Für ein Foto wollte sie sich aber trotzdem nicht zur Verfügung stellen. (Maz)
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