Er schüttelt, fährt noch nicht auf auf den geplanten Strecken und löst ganz viel Ärger aus: Der neue Schnellzug der SBB, der Doppelstock-Fernverkehrszug («FV Dosto»), hat eine leidige Geschichte hinter sich. Die SRF-Sendung «Rundschau» berichtet nun, dass auch in den Produktionshallen des Herstellers Bombardier nicht alles rund läuft.
Die Rede ist etwa von «unsachgemässer Metallbearbeitung»: Weil Schraubmaschinen, Bohrer und andere Handwerkzeuge fehlen würden, müsste man Schrauben nach «Heimwerker-Art» anziehen, sagt ein Insider.
Türe löste sich vom Zug
Das kratze zunehmend am «Berufsstolz» der Arbeiter. «Die letzten Leute mit Know-how verlassen langsam aber sicher das Unternehmen oder wurden bereits entlassen», wird ein Mitarbeiter zitiert.
Wohl auch wegen Sicherheitsbedenken. Ein Insider erzählt, dass sich bei einem Hochgeschwindigkeitstest in Osteuropa gar eine Türe gelöst haben soll. «Sie ist während der Fahrt weggerissen und 700 Meter weit weggeschleudert worden.» Bombardier bestätigte den Vorfall.
Schweiz wartet seit 2013 auf FV-Dosto
Die Schweiz ist nicht das einzige Land, das Ärger mit den Zügen von Bombardier hat (BLICK berichtete). Eigentlich hätten die ersten FV-Dosto auf der genannten Paradestrecke ab 2013 eingesetzt werden sollen.
Doch wegen unzähliger Probleme bei Produktion und Inbetriebnahme wagen es die SBB bis heute nicht, die Züge auf Intercity-Linien einzusetzen – auf der SBB-Paradestrecke des IC1 zwischen Genf und St. Gallen schon gar nicht. Bis jetzt verkehren die Pannenzüge erst auf Interregio-Strecken. (pma)